"Ich bin fassungslos. Vor ein paar Tagen habe ich noch mit ihm gesprochen. Seine Lebensgeschichte und positive Energie, die er auch mit der Mannschaft geteilt hat, hat uns in der vergangenen Saison viel Kraft für die Aufholjagd gegeben. Tönni wird bei mir für immer in positiver Erinnerung bleiben", machte Cheftrainer Ilia Gruev vor der Partie deutlich. Und auch Sportchef Ivo Grlic machte nach dem hart erkämpften Sieg gegen sehr gut gegen haltende Paderborner keinen Hehl aus seiner Trauer: "Das trifft uns alle tief. Er war eine richtige Legende. Der Sieg ist natürlich für ihn. Die MSV-Familie hat einen ihrer ganz Großen verloren."

Die Zebras ließen sich von der traurigen Nachricht von Donnerstag nicht aus der Spur bringen. Im Gegenteil: Nach sechs Minuten jubelten die mitgereisten 2000 MSV-Fans schon - allerdings vergebens. Simon Brandstetter, der von seinem Coach gemeinsam mit Stanislav Iljutcenko den Vorzug gegenüber dem King und Zlatko Janjic bekommen hatte, wurde nach seinem Treffer wegen Stürmerfoul von Schiedsrichter Schütz zurück gepfiffen.

Das Spiel blieb auf gutem Niveau - mit Chancen auf beiden Seiten. Andy Wiegel und wieder Brandstetter scheiterten kurz vor der Pause knapp am guten Paderborner Schlussmann Lukas Kruse. Direkt nach Wiederanpfiff konnte dann aber endgültig ausgiebig gejubelt werden. Youngster Ahmed Engin, mittlerweile auf dem MSV-Flügel nicht mehr wegzudenken, setzte sich auf der linken Seite stark durch und ließ Kruse mit seinem Schuss keine Chance. Sieben Minuten später hätte Engin dann schon für die Vorentscheidung sorgen können; sein Schuss entpuppt sich aber als dankbares Opfer für Kruse. Paderborn blieb aber weiter gefährlich. Und in Minute 80. hatten die Gäste Glück, dass ein Paderborner Tor wegen Abseits nicht gegeben wurde. Dann war Schluss. Und die Duisburger sorgten noch für eine große Geste, als sie mit dem "Tönni"-Konterfei zu ihren Fans laufen und sich gemeinsam vor der großen MSV-Legende verneigen...