. Diese Woche bekamen wir mehrere Bilder zugeschickt. Zwei zeigen öffentliche Mülleimer in Neukirchen-Vluyn, ein anderes eine Straßenrinne in Moers-Meerbeck. Allen Bildern gemeinsam: Da sind Hundekotbeutel zu finden, wo sie nicht zu finden sein sollten. „Was soll der Scheiß?! Es wird immer schlimmer “, klagen die Fotografen. Und seitdem wir coronabedingt alle das Spazierengehen für uns entdeckt haben, kann man diese Beobachtung wohl nur bestätigen.
Was Menschen dazu veranlasst, erst den Kot mit einer Tüte aufzunehmen, um diese dann ins Gebüsch oder den Gulli zu schmeißen, kann man zwar nicht verstehen, aber erahnen. Einigen wird es schlichtweg egal sein, getreu dem Motto: „Besser es liegt im Gebüsch, als in meiner Jackentasche.“ Für Verwirrung sorgt aber häufig auch der Begriff „Bioplastik“, wie man beim Asdonkshof weiß. Denn auch wenn es grundsätzlich in jedem Fall zu begrüßen sei, wenn Plastik vermieden werden könne: „Bioplastik gehört nicht in die Biotonne oder in die Natur“, betont Pressesprecherin Cornelia Bothen und ergänzt: „Auch wenn Hersteller damit werben, dass das Material biologisch abbaubar sei!“ Denn egal, ob ein solcher Hundekotbeutel aus „normalem“ oder aus „biologischem“ Kunststoff ist - der Entsorgungsweg sei der Gleiche: „Die gefüllten Beutel müssen immer im Restmüll bzw. in einem öffentlichen Mülleimer entsorgt werden, denn sie gehören in die Verbrennung.“
In und nicht auf einen öffentlichen Mülleimer! Ja, wir sehen es auch auf dem Bild: Der Eimer ist bereits ziemlich voll. Und ja, öffentliche Mülleimer haben häufig dieses Problem und da müsste auch mal drauf reagiert werden. Aber trotzdem: Irgendwer muss das hinterher weg machen. Oder irgendwer muss auf den Busfahrplan gucken. Oder irgendwer arbeitet in unmittelbarer Nähe, wie man an der Baustellenabsicherung erkennen kann. Das ist doch für alle nicht schön!
Die Steigerung sind natürlich Hundekotbeutel, die achtlos irgendwo hingeschmissen werden. Neben dem Ekelfaktor und der, bereits erwähnten, nur bedingt biologischen Abbaubarkeit, beschäftigen die Dinger auch zum Beispiel die Bereiche Straßenreinigung und Entwässerung. Da kennt sich die ENNI natürlich bestens aus. 60 Standorte von Hundekotbeutelspendern stehen in Moers an öffentlichkeitswirksamen Stellen, allein durch das Unternehmen würden jährlich rund 900.000 Plastik-Hundekotbeutel ausgegeben werden. Und die Erfahrung zeige auch hier: Oftmals entsorgen Hundehalter die vollen Tüten entweder in der Straßenrinne, dem Straßeneinlauf oder einfach in der Landschaft. Immerhin würden die Kehrmaschinen bei der Straßenreinigung die Beutel aber einfach aufsaugen. Die zusätzlichen Kosten, die dadurch entstünden, würden nicht separat erfasst. Auch der Mehraufwand in der Grünflächenpflege ist zahlenmäßig noch nicht festgehalten. „Geht es bei der Reinigung somit eher um das Stadtbild und die fachgerechte Entsorgung, so verursachen unsachgemäß entsorgte Hundekotbeutel in der Stadtentwässerung auch Schäden“, hat ENNI-Pressesprecher Herbert Hornung im entsprechenden Fachbereich für uns nachgefragt: „Im Kanalbetrieb verursachen nicht fachgerecht entsorgte Hundekotbeutel zusätzlichen Aufwand, da hier Abläufe in Gullys und
Regenausläufen verstopfen. Gerade bei den Regenausläufen kann es in Regenwasserkanälen hierdurch zu gefährlichen Verstopfungen kommen, die auch zu Schäden in Häusern führen können. Bei ENNI verursacht die diesbezügliche Kanalreinigung jährliche Zusatzkosten von geschätzten 2.000 bis 3.000 Euro.“
Also: Richtig entsorgen und wir können uns sonntags wieder schöneren Themen widmen.