Rundgang mit dem Oberbürgermeister In der Innenstadt tut sich was
Im Herzen von Gladbach ist Bewegung. Viele Projekte sind umgesetzt. Und noch viele weitere Veränderungen sind in Gang oder stehen bevor, um die strukturellen Umbrüche in der City zu meistern und positive Trends zu verstärken. Oberbürgermeister Felix Heinrichs hatte gestern zu einem Rundgang mit Bestandsaufnahme geladen.
Der Glitzerasphalt auf dem Sonnenhausplatz gefällt vielen nicht so richtig, dort soll es grüner werden. Das Hotel Oberstadt soll schon lange weg, um den Blick frei zu machen auf das Abteibergmuseum und der neu gestaltete Geropark wird im August eröffnet. „Es tut sich was in der Innenstadt“ sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Er hatte gemeinsam mit dem Stadtdirektor und Beigeordneten für Planen, Bauen, Mobilität, Umwelt, Dr. Gregor Bonin, Quartiersmanagement, EWMG, WFMG und Stadtentwicklung zu einem Rundgang durch die Gladbacher City eingeladen, um zu zeigen, was wo demnächst gebaut, verändert, geplant oder noch durchdacht werden soll. Eingeladen waren Vertreter*innen aus dem Einzelhandel, der IHK, der Politik, dem Handelsverband und der Presse.
Station eins war der Geropark. Hier kann schon jeder vor seinem inneren Auge sehen, wie er einmal aussehen wird.
Der Teich ist größer geworden, türkisfarbenes Wasser, angepflanzter Schilf am Rand, eine hölzerne Brücke und Plätze zum Verweilen lassen ahnen, dass der Park ein echtes Highlight für die Bürger+innen werden könnte. „5,5 Millionen Euro waren geplant. Es wird aber mehr“, so Stefan Sturm vom Quartiersmanagement. Ob sich eventuell noch ein Investor für eine Außengastronomie, zum Beispiel mit einem Pavillon, findet, weiß man noch nicht.
An Station zwei, dem Alten Markt, wird es mit der Verständigung unter den Rundgang-Teilnehmenden schon schwerer. Alle paar Minuten donnert laut ein Bus vorbei, der die Verständigung unmöglich macht. Es müsse überlegt werden, ob die Bus-
trasse wie bisher über den Alten Markt führen müsse, oder ob man hier nicht eine andere Lösung finden könnte, etwa autonom fahrende kleine E-Shuttles. Städtebaulich sei es machbar, die Busse aus der Fußgängerzone raus zu halten. „Da hätten wir Fläche, die wir nutzen können“, so Bonin, etwa für Veranstaltungen. Und die „gute Stube“ der Stadt werde nochmal aufgewertet.
Nur wenige Meter entfernt, ist das Hotel Oberstadt, gegenüber von Sinn. Was schon viele Jahre diskutiert wird, soll jetzt umgesetzt werden: Einige Häuser, inklusive des Hotels, könnten weg und es gebe endlich einen Durchbruch zum berühmten Bau des Architekten Hans Hollein, dem Museum Abteiberg. „Sport, Spiel und Aufenthalt könnten in dem ganzen Bereich bis zum Johann-Peter Boelling-Platz Thema sein“, so Kajetan Lis, Leiter der Stadtentwicklung. Auch das ist eine Idee des beauftragten niederländischen Planungsbüro Karres en Brands.
Weiter geht es auf der Wallstraße. „Die schönste Straße der Innenstadt“, findet Stefan Sturm. Hier hätte bereits das Hof- und Fassadenprogramm gegriffen. Mit Hilfe eines Förderprogramms konnte das Ladenlokal in der Hausnummer 3 vom Queeren Zentrum angemietet werden, es gibt auf Initiative der Geschäfte hochwertige Blumenkübel und diverse Veranstaltungen. Oft lohne es sich für Hausbesitzer mehr, Leerstand in Kauf zu nehmen, als mit der Miete ein bisschen runter zu gehen, um neue Mieter anzusiedeln. „Diese Probleme diskutieren wir mit der IHK und dem Finanzamt“, so Stefan Sturm. Es sei oft nicht einfach, die Eigentümer für die Programme zu begeistern, besonders wenn internationale Fonds die Besitzer seien. Man denke darüber nach, die Innenstadt zum Sanierungsgebiet zu machen und alle Häuser begutachten zu lassen.
Noch ein positives Beispiel ist „Tonnen Tumult“ in der stark von Leerstand betroffenen Marienhof Passage. Inhaber Jimmy Jensch upcycelt alte Metallfässer und macht aus ihnen stylische Möbelstücke wie Hocker, Regal oder Tisch in knalligen Farben. Um die ehemaligen Geschäftsräume von „Citydisc“ wieder auf Vordermann zu bringen, hat ihm die Stadt mit Fördergeldern unter die Arme gegriffen.
Weiter geht es auf dem Sonnenhausplatz. Der ungeliebte Glitzerasphalt könnte durch Grün ersetzt werden. Damit die Bürger*innen ein Gefühl dafür bekommen, wie sich das anfühlt, sollen probehalber mobile Pflanzkübel mit Bäumen und Sträuchern aufgestellt werden.
Und dann kommt noch ein Highlight: gegenüber dem Minto soll ein Großteil der Häuser abgerissen und durch ein Hotel mit Einzelhandel im Erdgeschoss und Mönchengladbachs erster Roof-Top Bar auf dem Dach ersetzt werden. „Einen Investor gibt es schon“, so Stadtdirektor Bonin.
Last but not least soll das Jugendzentrum Step an der Stepgesstraße saniert und zeitgemäß umstrukturiert werden. „Es gibt noch viel zu tun“, so OB Felix Heinrichs. Viel Zuspruch von Passanten gab es übrigens auch schon. Denn an fünf Stellen hatte das Quartiersmanagement Bauzäune mit Visualisierungen erster Ideen aufgestellt.