Nach einer über halbjährigen Vorbereitungszeit Humanmilchbank im Eli eröffnet

Rheydt · Die Städtischen Kliniken Mönchengladbach haben am 5. Oktober im Rahmen der Weltstillwoche nach einer über halbjährigen Vorbereitungszeit in der Klinik für Kinder und Jugendliche die erste Humanmilchbank am Niederrhein eröffnet.

Humanmilchbank

Foto: Monsters of Media/ Kamil Albrecht/mom-kamilalbrecht

In NRW ist das „Eli“ die fünfte Klinik, die die strengen Kriterien für den Betrieb einer Frauenmilchbank erfüllt. Mit der Teilnahme an dem vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geförderten, wissenschaftlichen Projekt Neo-MILK ist dem Team der Neonatologie der Städtischen Kliniken ein wichtiger Schritt für eine noch bessere Versorgungsqualität der Allerkleinsten gelungen.

„Die heutige Eröffnung unserer Humanmilchbank ist ein großer Erfolg für die Frühgeborenen und für unser Perinatalzentrum Level 1“, so Thorsten Celary, Geschäftsführer Städtische Kliniken Mönchengladbach. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mit der Etablierung eines strukturierten Still- und Laktationsförderkonzeptes perspektivisch alle frühgeborenen Kinder mit Muttermilch versorgen zu können. Falls dies nicht möglich ist, soll für die Kinder Spenderinnenmilch aus unserer Humanmilchbank bereitgestellt werden“, sagt Dr. Anja Jaeger, Projektleiterin Neo-MILK und Oberärztin Neonatologie.

Muttermilch ist die beste Ernährung für Früh- und Neugeborene. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie führende nationale und internationale Experten und Gremien empfehlen die Ernährung mit Muttermilch der eigenen Mutter. Wenn diese nicht in ausreichendem Umfang vorhanden ist, wird gespendete Frauenmilch als beste Alternative empfohlen, denn sie kann Frühgeborene besser als jedes Medikament vor lebensbedrohlichen Darmerkrankungen u.a. schützen.

Eine Frauenmilchspende unterliegt strengen Kriterien ähnlich einer Blutspende. Die gespendete Milch wird nach den Laboruntersuchungen gekühlt, gelagert und behandelt. Die Muttermilchspende erfolgt freiwillig und anonymisiert, eine finanzielle Entschädigung gibt es nicht. Milchspenden von außerhalb des Klinikums können nicht angenommen werden.

Im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen ist die Versorgung von Frühgeborenen mit Spenderinnenmilch noch nicht berücksichtigt. Ebenso wenig werden bisher die hohen Betriebs- und Personalkosten von Humanmilchbanken refinanziert. Im Namen des Vereins ZWERGNASE e. V. wird deshalb um Spenden gebeten (Spendenkonto: Stadtsparkasse MG, IBAN: DE81 3105 0000 0000 0960 40). ZWERGNASE e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der seit über 30 Jahren das Perinatalzentrum Level 1 und jetzt auch das Projekt Neo-MILK für den Aufbau der Humanmilchbank unterstützt.