Live-Vortrag mit neuem Chefarzt in den Kliniken Maria Hilf am Mittwoch, 1. Februar Moderne Therapien in der Neurologie
Viele Krankheitsbilder führen in die Neurologie: Schlaganfall, Epilepsie, Parkinson, Multiple Sklerose, Alzheimer, Hirn-Entzündung oder Tumor, aber auch Migräne, Schwindel oder Schlafstörungen. Die Klinik für Neurologie in den Kliniken Maria Hilf ist eine der größten Neurologie-Kliniken Deutschlands. Ihr neuer Chefarzt, Prof. Dr. med. Philipp Albrecht, referiert am Mittwoch, 1. Februar, live über die Behandlungsmöglichkeiten bei den häufigsten neurologischen Erkrankungen.
„Unser Ziel ist es, neurologische Versorgung auf höchstem Niveau anzubieten“, erklärt Prof. Dr. med. Albrecht. „In der Schlaganfallmedizin sind wir da schon so weit. Mit unserer großen, überregional zertifizierten Stroke Unit mit 18 Betten und der angegliederten Neurologischen Intensivstation können wir in Kooperation mit der Neuroradiologie eine interventionelle Behandlung des Schlaganfalls 24/7 rund ums Jahr anbieten.“
Prof. Dr. Albrecht, der seine Ausbildung am Universitätsklinikum in Düsseldorf erhalten hat, ist begeistert von der modernen Ausstattung der Kliniken Maria Hilf. „Die Systeme auf den Überwachungsstationen sind auf dem höchsten technologischen Niveau. Alle Ärzte sind stets über iPads mit dem Dokumentationssystem verbunden und haben so Zugriff zu den Ergebnissen der Bildgebung und Zusatzdiagnostik. So sparen wir wichtige Zeit und können die Versorgung direkt am Patienten gewährleisten!“
Neben der Intensivmedizin und Stroke Unit hat Prof. Dr. Albrecht weitere Schwerpunkte, die er im Maria Hilf weiterentwickeln möchte. „Die Neurologie ist ein Fach im Wandel, in dem sich durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse ständig neue Behandlungsmöglichkeiten ergeben“, so Albrecht. „Während wir zur Behandlung der Multiplen Sklerose vor 15 Jahren prinzipiell drei Therapieansätze zur Verfügung hatten, sind es inzwischen über 18 verschiedene Medikamente, Tendenz steigend. Bei Bewegungsstörungen wie der Parkinson-Erkrankung, Dystonien und Tremor hat sich die Tiefe Hirnstimulation als Standardverfahren bei fortgeschrittenen Verläufen etabliert. In der Zukunft werden voraussichtlich kausale Behandlungsmöglichkeiten für die Alzheimer-Erkrankung zugelassen. Diese Entwicklungen erfordern größte Expertise, die wir in den Kliniken Maria Hilf weiter ausbauen und etablieren werden.“
Viel mehr als Nervensache
Bei Neurologie denkt mancher ans umgangssprachliche „Nervenkostüm“. Zum Neurologen gehen Menschen, die „was an den Nerven haben“... Tatsächlich beschäftigt sich die Neurologie mit dem Aufbau, der Funktion und den Erkrankungen des Nervensystems. Dazu zählen aber auch das Gehirn, das Rückenmark, das vegetative Nervensystem, welches die inneren Organe und unbewussten Körperfunktionen reguliert, und zum Teil auch die Muskeln, weil sie mit den Nerven eine untrennbare Einheit bilden.
Neurologische Erkrankungen und deren Ursachen sind entsprechend vielseitig: Bakterielle oder virale Infektionen verursachen Entzündungen des Gehirns und der Hirnhäute (Beispiel FSME). Durchblutungsstörungen des Gehirns können zu einem Schlaganfall führen, entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems zu Multipler Sklerose, degenerative Erkrankungen zu Demenz oder Parkinson, Bandscheibenvorfälle zu Nervenkompressionen und -schmerzen. Tumoren des Nervensystems gehören ebenfalls zu den Erkrankungen, die der Neurologe, in dem Fall der Neuroonkologe behandelt. Und auch damit sind noch längst nicht alle neurologischen Erkrankungen aufgezählt.
Was die Behandlung neurologischer Erkrankungen angeht, beginnt die Schwierigkeit vielfach bereits bei der Anamnese, das heißt bei der Schilderung der Beschwerden durch den Patienten, die zusammen mit der körperlichen Untersuchung Basis für die Diagnose ist. So liegt bei manchen Patienten der Beginn der Erkrankung so lange zurück, dass sie keine genaue Erinnerung mehr daran haben. Auch können Patienten oft nicht exakt beschreiben, wie sich Beschwerden äußern und an welcher Stelle genau. Da werden beispielsweise Kopf- und Gesichtsschmerzen oder eine Sensibilitätsstörung mit einer Lähmung verwechselt. Den exakten Schädigungsort im Nervensystem auszumachen, ist dann eine echte Herausforderung, die große Erfahrung und ein Maximum an Know-how auf Seiten des Neurologen bedarf.