Sanierung geht in nächste Phase Zwei Varianten für Hubert-Houben-Kampfbahn
Krefeld · Die geplante Sanierung der Hubert-Houben-Kampfbahn am Appellweg geht in die nächste Phase: Im letzten von insgesamt drei Workshops hat der Fachbereich Sport und Sportförderung gemeinsam mit dem beauftragten Landschafts-Architekturbüro Stanka und dem Architekturbüro Mengden jetzt zwei künftige Ausbauvarianten für das Sportareal vorgestellt.
In beiden Varianten sind Kunstrasen-Fußballplätze vorgesehen. Auch die Bedingungen für die Leichtathletik sollen am Standort erheblich verbessert werden. Außerdem wurden die Pläne für die Sanierung der Tribünenanlage vorgestellt. Der Verein KTSV Preussen, die Schulen als Nutzergruppen, Vertreter aus der Bezirkspolitik sowie der Bürgerverein Kliedbruch hatten bei dem dritten Workshop-Termin Gelegenheit, sich zum gegenwärtigen Stand der Vorplanung zur äußern. Beide Ausbauvarianten wurden mit viel Zustimmung aufgenommen. Im nächsten Schritt werden nun die beiden Varianten in der Bezirksvertretung Nord am 13. Dezember (17 Uhr, Raphaelsheim) der Politik präsentiert. Nach der Präsentation im Sportausschuss wird schließlich der Krefelder Rat sich im kommenden Jahr für eine der Ausbauvarianten entscheiden können. Die Sportverwaltung wird zu den politischen Sitzungen eine Vorlage erarbeiten und beide Varianten vorstellen. Das Feedback aus der Nutzerschaft in den drei zurückliegenden Workshops wird in die Vorlage eingearbeitet. „Die Hubert-Houben-Kampfbahn ist eine der schönsten Sportanlagen, die wir in Krefeld haben. Mit unserem Sanierungsprogramm werden wir sie zukunftsfit machen, so wie viele andere Sportanlagen in Krefeld auch. Ganz bewusst investieren wir in den nächsten Jahren rund 25 Millionen Euro in unsere Krefelder Sportlandschaft und verbessern damit die Infrastruktur für die Sportlerinnen und Sportler sehr deutlich“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer. Stadtdirektor und Sportdezernent Markus Schön betont, dass verschiedene Nutzungsinteressen im Verfahren zu berücksichtigen gewesen seien. „Deshalb war es gut, dass die Sportler von KTSV Preussen, die Schulen und der Bürgerverein ihre Positionen einbringen konnten. Mein Dank geht an den Fachbereich Sport und Sportförderung unter der Leitung von Oliver Klostermann, der das Verfahren gut moderiert hat und nun die weiteren Schritte unternimmt.“ Markus Schön betont, dass auch der jetzige Tennenplatz Teil der Sanierungsplanung bleibe und in beiden Varianten zum Kunstrasenspielfeld werde. „Obwohl diese Fläche im Stadtteil Kliedbruch sicherlich sehr begehrt ist, bleibt somit dieses Areal für den Sport erhalten. Das ist für Krefeld eine sehr gute Botschaft.“ Zum Bestand der aktuellen Hubert-Houben-Kampfbahn gehören ein Naturrasenplatz als Hauptspielfeld ohne Flutlicht, eine Weitsprung-, Hochsprung-, Kugelstoßanlage sowie eine Wettkampfbahn mit Tennenbelag im Norden. Südlich des Appellwegs schließt sich das Tennen-Großspielfeld mit Flutlichtanlage an. Ferner gehören zum Sportgelände die Tribünenanlage mit Vereinsheim sowie die Einfriedung, die alle als Denkmal besonders geschützt sind. Die Nutzung der Anlage war bisher beeinträchtigt, weil der Naturrasenplatz kein Flutlicht hat und der Tennenplatz sanierungsbedürftig ist. Landschaftsarchitekt Florian Stanka stellte im dritten Workshop gemeinsam mit Oliver Klostermann die beiden Ausbauvarianten für die Hubert-Houben-Kampfbahn vor. Oliver Klostermann betonte dabei, dass die gezeigten Planungsvarianten erste Skizzen seien und mit Genehmigungsverfahren und Bauantrag entsprechende Auflagen konkretisiert und umgesetzt würden. Variante 1 sieht eine Wettkampfbahn des Typs C vor. Geplant ist in dieser Variante, dass der große Naturrasenplatz zu einem Kunststoff-Rasen-Großspielfeld wird, umgeben von einer Kunststofflaufbahn mit vier Rundlaufbahnen und sechs Kurzstreckenbahnen. Im östlichen Bereich würde dort eine Weitsprunggrube platziert, im westlichen Bereich eine Hochsprunganlage. Der Platz soll mit einer LED-Flutlichtanlage ausgestattet werden. Im Bereich des jetzigen TennenGroßspielfeldes wiederum würde ein weiteres Kunstrasen-Kleinspielfeld mit einer Größe von 50 mal 62 Metern entstehen. Eine Nutzung des KunstrasenKleinspielfeldes wäre für die Fußballer bis zur D-Jugend möglich. Umgeben würde sie von einem umlaufenden Ballfangzaun, auch eine Bewässerungsanlage würde installiert. Hinzu kämen dort eine multifunktionale Kunststoff-Anlauf-/Freifläche und – optional – eine weitere Weitsprunggrube im Süden. Die Parkplatzanlage würde in der Ausrichtung der Parkbuchten geordnet. Der Bereich der Wurfanlage soll künftig für verschiedene Sport- und Bewegungsangebote zur Verfügung stehen. Eine Ausstattung mit Equipment-Containern soll auf dem gesamten Gelände vielfältige Nutzung, sowohl vereinsgebunden als auch ungebunden ermöglichen. Die Planvariante 2 sieht vor, dass der Naturrasen als Großspielfeld mit einer Fläche von 68 mal 105 Metern als Rasenplatz bestehen bleibt. Es entstünde eine Wettkampfbahn des Typs C mit vier Rundlaufbahnen aus Kunststoff, sechs Kurzstreckenbahnen, dazu im Osten eine Weitsprunggrube und westlich des Hauptspielfeldes eine Hochsprunganlage. Installiert würde auch eine Acht-MastFlutlichtanlage. Die Wurfanlage würde hier in die Naturrasen-Fläche integriert. Der heutige Tennenplatz würde zum Kunststoffrasen-Großspielfeld mit einer Fläche von 60 mal 100 Metern und erhielte eine Sechs-Mast-Flutlichtanlage. Auch eine multifunktionale Kunststoff-Freifläche würde entstehen. In beiden Ausbauvarianten sollen Spielplätze, Kleinspielfelder und Boule-Bahnen für das Quartier realisiert werden. In beiden Varianten sind zudem spezielle Lösungen für die Martinsfeier mit Standorten für das Martinsfeuer vorgesehen. Die Anlage solle nach Möglichkeit auch für Freizeitsportler nutzbar sein, Priorität allerdings hätten immer Schulen und Vereine mit Training, Spielzeiten und sonstigem Vereinsbetrieb, betont Oliver Klostermann.
Die Verwaltung erläuterte gemeinsam mit Stefan Mengden vom Architekturbüro Mengden auch die Pläne für die Gebäudeneubauten und -sanierungen. Die Entwurfsplanung für die Funktionsräume und Lagerflächen wurde in Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde erstellt. Die Umkleiden und Sanitäranlagen unter der Tribüne sollen saniert werden, rechts und links der Tribüne entstehen Anbauten für Lagerflächen. Dort ist ein Anbau in Holzbauweise geplant. Aktuell sind in den Plänen vier Umkleiden mit je zwei Damen- und Herrenräumen sowie eigene Dusch- und Sanitärräume sowie Trainerkabinen berücksichtigt. Auch für das Vereinsheim soll eine Lösung erarbeitet werden. Bezüglich der Bestandsgebäude wie Vereinsheim und Tribüne ist das städtische Zentrale Gebäudemanagement mit den notwendigen Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen beauftragt. Diese werden aktuell anhand der Gebäudezustände festgelegt. Derzeit sind im Haushalt 3,5 Millionen Euro für die Maßnahmen vorgesehen, eventuelle Mehrausgaben müssten zusätzlich im Haushalt eingestellt werden. Auch eine Beantragung von Fördermitteln wird geprüft.