Pflegeheim mit Kita

Hüls · Am Hölschen Dyk sollte ein Pflegeheim in Verbindung mit einem Kindergarten gebaut werden. Das Kita-Konzept galt sogar als besonders modern. Doch nichts regt sich. Die Hülser Bezirksvertretung wollte Klarheit gewinnen.

Fröhliche Kinder: Durchaus erfreulich ist die Nachricht, dass in Hüls ein weiterer Kindergarten gebaut werden soll. Der Termin steht aber noch nicht fest.

Foto: Stephani Hofschlaeger/pixelio.de

„Das sieht ja schon aus wie eine Industriebrache“, wundert sich Hans Butzen. Der Hülser Bezirksvorsteher hat noch gut im Kopf, wie vor zwei Jahren über den Neubau eines Seniorenheimes mit angrenzendem Kindergarten gesprochen wurde. Das alte Kita-Gebäude auf dem Gelände der heutigen Helios-Klinik in Hüls wurde abgerissen, um Platz für den angepeilten Neubau zu schaffen. Doch seit dem Abriss ruht an der Stelle still der See. Ein leerer Bauplatz ist entstanden, sonst nichts. Deshalb hat Butzen die Leiter der Krefelder Sozial- und Jugendämter in die Sitzung der Hülser Bezirksvertretung eingeladen. „Wie ist der Stand der Dinge“?, wollten die Hülser Politiker aus erster Hand erfahren.

Wolfram Gottschalk, Leiter des Sozialamtes, bestätigte: „Der Investor ist da.“ Auch habe das Amt den Bau von 80 Altenpflegeplätzen genehmigt. Der Bedarf in Hüls wird zwar nur auf 34 Plätze geschätzt, aber zu einer wirtschaftlichen Nutzung sind eben mehr Plätze vonnöten. Das ist aber auch die Obergrenze. Über 80 hinaus dürfen nur Kurzzeitpflegeplätze eingerichtet werden. So weit, so gut.

Leider aber sei dem bauwilligen Investor der mögliche Betreiber abgesprungen, informierte Gottschalk. Und ohne Betreiber nützt der beste Bauplan nichts. Allerdings liefen aktuell Gespräche zwischen dem Investor und einem anderen Betreiber. Die Stadt Krefeld rechne mit einer baldigen Einigung. Dann stünde dem Neubau der Einrichtung nichts mehr im Wege.

CDU-Politikerin Jutta Kind-Brüggemann nahm sich des Themas Kita-Plätze an. „Ich höre von Eltern, dass es für ihre Kinder keine Plätze in den Hülser Kitas mehr gibt“, wandte sie sich an Gerhard Ackermann, Leiter des Jugendamtes. Ackermann stellte klar: Grundsätzlich stelle die Stadt Krefeld jedem Kind über 3 Jahren einen Platz in einem Kindergarten zur Verfügung. „Allerdings ist das nicht immer wohnortnah möglich“, betonte der Amtsleiter. Insofern ist es durchaus denkbar, dass ein Hülser Kind eine Kita außerhalb von Hüls besuchen muss. Auch diese Möglichkeit greife nicht grenzenlos, sondern beschränke sich auf einen Umkreis von rund sieben Kilometern. Es gebe auch Eltern, die sogar eine außerörtliche Kita bevorzugen, die näher an ihrem Arbeitsplatz als an ihrem Wohnort liegt.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)