Oberbürgermeister Frank Meyer betonte, dass diese „sensible Diskussion leicht zu einer Stigmatisierung einzelner Bevölkerungsgruppen“ führen könne. Er halte dies für sehr gefährlich. Eine monokausale Betrachtung sei nicht ausreichend.
Die lokale Betrachtung zeige aber ohnehin, dass „wir in Krefeld kein Köln-Chorweiler oder Duisburg-Marxloh haben“. Das Infektionsgeschehen sei tatsächlich diffus. Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen zeigte in einer Präsentation auf, dass nicht etwa der Stadtteil, jedoch die Altersstruktur der Infizierten eine gewichtige Rolle spielt. Ein Beispiel: Im Zeitraum vom 21. bis 28. April waren 70 Prozent der Personen, die sich neu mit dem Coronavirus infizierten, im Alter zwischen 20 und 50 Jahren alt. „Diese Personengruppe ist überproportional betroffen.“ Man müsste in Krefeld die Impfpriorisierung umdrehen, um diese Personengruppe zu schützen. Doch dafür fehlt nach wie vor der gesetzliche Rahmen. Lauxen baut darauf, dass in zwei bis drei Wochen die Impfpriorisierung fallen wird und die Stadt dann auf die Lage vor Ort reagieren kann.