Krefeld plant Flüchtlingsgipfel

In der Stadtratssitzung am Dienstagabend wurde bekannt, dass Krefeld noch vor Weihnachten einen Flüchtlingsgipfel plant.

Dabei sollen neben der Verwaltung auch die Verbände und Kirchen mit am Tisch sitzen und darüber diskutieren, wie man die für 2015 zu erwartenden 1500 bis 2000 Kriegsflüchtlinge vernünftig unterbringen kann. Zurzeit werden rund 1000 Flüchtlinge in Krefelder Einrichtungen betreut.

Sollten die Zahlen weiter deutlich steigen, wäre auch der Einsatz von Containern oder Hotelschiffen denkbar.

Oberbürgermeister Gregor Kathstede wies darauf hin, dass die Verwaltung auch darüber diskutiere, als letztes Mittel Gebäude zu beschlagnahmen.

Stadtdirektorin Beate Zielke erklärte, dass die Bezirksregierung der Stadt unverhohlen mit der Beschlagnahme des Schullandheims Herongen gedroht hatte, sollte diese es nicht freiwillig zur Unterbringung von 130 Flüchtlingen freigeben. Krefeld kam dem Wunsch nach.

Herongen soll jetzt bis voraussichtlich ins erste Quartal 2015 hinein als Übergangswohnheim dienen. Die kosten übernimmt das Land.

Die Diskussion im Rat war durch einen Antrag von Stephan Hagemes (Die Linke) ausgelöst worden. Dieser erklärte zum einen die „Solidarität der Linken mit den Flüchtlingen“, forderte zum anderen aber, das Schullandheim zum 1.1. 2015 wieder für Aufenthalte von Schülern freizugeben.

Da die anderen Parteien einhellige Ablehnung signalisierten, zog er den Antrag zurück.

Die Stadt bereitet sich weiter vor, zurzeit wird das Seniorenheim Westparkstraße zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut. Die steigenden Flüchtlingszahlen haben in Krefeld eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Viele ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz.

(StadtSpiegel)