Krefeld Flöthbach wird zum lebendigen Gewässer

Hüls · Die neue Flutmulde südlich des Sportplatzes Hölschen Dyk ist noch keinen Monat alt und wird schon von der Tierwelt im Hülser Bruch angenommen.

Idyllische Landschaft: Die Flutmulde am Flöthbach sieht zwar schön, aber noch etwas karg aus. Die Naturschützer hoffen auf rege Ansiedlung durch Tiere und Pflanzen.

Foto: Stadt Krefeld

Bestes Beispiel ist eine Wasserfledermaus, die über dem Gewässer kreist und nach Nahrung sucht.

Ansonsten sieht der knapp 100 Quadratmeter große und bis zu 1,50 Meter tiefe Tümpel, der an der Seite des Flötbachs liegt und nur bei starker Wasserführung mit ihm verbunden ist, noch recht karg aus. Es wird wohl noch bis ins Frühjahr dauern, bis sich auch Pflanzen ansiedeln.

Es ist nicht die erste Maßnahme, um den Flöthbach wieder zu einem natürlichen Fließgewässer zu machen.

Der Reichsarbeitsdienst der Nationalsozialisten hatte den Bach, der nun im Sommer häufig austrocknet, in ein festes Bett gezwängt. Durch die Führung wollte man Überschwemmungen vermeiden. Heute sind die Naturschützer damit beschäftigt, wieder natürliche Bedingungen zu schaffen: 2003 begannen die Planungen, 2007 dann erste Arbeiten an dem Flüsschen, das seinen Ursprung einstmals im "Kühnen-Weiher" hatte, der wegen seines starken Eisenanteil im Wasser auch "Roter Weiher" genannt wurde.

Von dort führt das Flussbett Richtung Kapuzinerberg, umschlängelt diesen, um dann parallel zum Langen Dyk und darüber hinaus bis zum Siebenhäuser Abzugsgraben in Tönisberg zu fließen.

Unter dem Namen Geldernen Fleuth mündet er schließlich hinter Geldern in die Niers. "Durch die Flutmulden, die wir bislang angelegt haben, bieten wir vielen Lebewesen auch in trockenen Zeiten einen Ort zum Überleben. Sollte das Wasser fallen, können sie sich hier zurückziehen. Das können Egel sein, aber auch Stichlinge, Amphibien und kleine Krebstierchen", schildert Landschaftspfleger Theo Malschützky.

Ein weiterer Nebeneffekt ist der Hochwasserschutz: Wasser wird zurückgehalten und strömt nicht direkt in die Niers und später in die Maas.

Es ist nicht die letzte Maßnahme am Flöthbach:

2016 wird das Ufer Richtung Boomdyk an einigen Stellen renaturiert, hinter dem Boomdyk soll es weitere Flutmulden geben, zudem ist geplant, die Nebenrinnen anzuschließen.

Wie die aktuelle Maßnahme sind auch die anderen mit 90 Prozent zum größten Teil über die Bezirksregierung finanziert.

Den Rest muss die Stadt aufbringen, die sich aber auch noch mit Eigenleistungen einbringen kann, wie jetzt geschehen.

(StadtSpiegel)