Ein Blick hinter Kirmes-Kulissen
Krefeld · Der Extra-Tipp blickte vor der Eröffnung der Krefelder Herbstkirmes hinter die Kulissen der Fahrgeschäfte.
Hammerschläge und das Dröhnen von Bohrmaschinen geben zwei Tage vor der Eröffnung der Herbstkirmes den Ton an auf dem Sprödentalplatz. Zig Lkw und Transporter versperren den Rundlauf. Es herrscht hektische Betriebsamkeit. Bis Freitagmittag muss alles stehen.
"Wir sind aber im Zeitplan, profitieren davon, dass wir vor Krefeld eine Woche pausiert haben", sagt Mike Ahrend aus Hannover. Der Schausteller ist mit seinem "Drifting Coaster" an die Uerdinger Straße gereist. Zehn Lkw sind nötig, um die 180 Tonnen schwere Achterbahn zu befördern.
480 Meter Stahl müssen verlegt und montiert werden. Die neun Aufbauhelfer werden durch zwei Autokräne unterstützt. Ist dann auch die letzte Schraube festgezogen, setzt sich Mike Ahrend höchstpersönlich zur Testfahrt in einen der neun Wagen, dessen Sitze sich in den Kurven bis zu 120 Grad zur Seite bewegen. Dies ist weltweit einmalig. Mit bis zu 60 Stundenkilometern geht es während der Fahrt abwärts.
Ganz so rasant geht es in Richard Sipkemans "Spuk" nicht zur Sache. Doch auch er besitzt ein Fahrgeschäft, welches einzigartig ist. Denn die Geisterbahn verfügt über einen Achterbahneffekt.
Anderthalb Tage brauchen die "Spuk"-Mitarbeiter, um das 28 mal 12 Meter große Geschäft aufzubauen. Der höchste Punkt liegt bei 15 Metern. Eine Gruselfahrt in dem 80 Tonnen Koloss dauert gut drei Minuten.
Der Sprödentalplatz verwandelt sich zur Kirmeszeit in ein Dorf der Schausteller. Mehr als 500 Menschen leben hier für gut zwei Wochen. "Sie kaufen in Krefeld ein, lassen hier Geld und schicken ihre Kinder bei uns in die Schulen", berichtet Paul Müller, Vorsitzender des Niederrheinischen Schaustellerverbands, der sich gemeinsam mit den 123 Kollegen, die beim Herbstrummel vertreten sind, auf zehn tolle Kirmestage "bei hoffentlich bestem Wetter" freut.