Sie leitete von 1961 bis 1994 das Krefelder Museum Burg Linn und erforschte in dieser Zeit das römisch-fränkische Gräberfeld in Krefeld-Gellep. Tausende Funde hat sie in den folgenden Jahrzehnten in dem ältesten Stadtteil der Samt- und Seidenstadt freigelegt. Mit rund 6500 Gräbern ist das Arreal das größte erforschte Gräberfeld nördlich der Alpen. Ihr bekanntester Fund war 1962 die Entdeckung eines fränkischen Fürstengrabes.
Ihren 85. Geburtstag feiert Renate Pirling in Krefeld mit einem kleinen Kreis von Wegbegleitern und ehemaligen Kollegen.
Im Juli 1959 startete die Archäologin mit Studenten und zwei abgestellten Heizern der Stadt ihre erste Grabung. Der Stadtrat wählte sie schließlich 1961 zur Museumsleiterin. Als Frau hatte sie sich gegen 36 männliche Bewerber durchgesetzt. Vor allem konservative Stimmen in der Stadt kritisierten ihre Wahl. Um sich ein "Erfolgserlebnis" zu verschaffen, setzte sie alles daran, wieder graben zu können.
Der größte Fund ihrer Karriere gelang ihr mit der Entdeckung des Fürstengrabes 1962: Über 40 Artefakte lagen darin, darunter Goldmünzen, kostbare Edelsteine, eine Spatha (Schwert) und der heute weltberühmte Spangenhelm.
Dieser wird zur Zeit im Reichmuseum für Altertümer im niederländischen Leiden gezeigt.
Im kommenden Jahr soll der kostbare Schatz aus Krefeld in einer Ausstellung im Pariser Louvre präsentiert werden.