Der Fischelner Haltestellen-Streit

Krefeld · SPD, Grüne und „Die Partei“ haben sich beim Thema Haltestellenumbau in Fischeln gegen die Bezirksvertretung Fischeln und den Werbering gestellt. Sie entschieden sich für den Verwaltungsplan, den zuvor die Bezirksvertretung mit breiter Mehrheit abgelehnt hatte.

Am Fischelner Rathaus soll eine barrierefreie Haltestelle entstehen. Die Bezirksvertretung hatte sich diesen Haltepunkt allerdings vor der Sparkasse gewünscht.

Foto: jps

Wo sollen die neue barrierefreie Haltestelle an der Kölner Straße im Fischelner Zentrum entstehen? Eine breite Mehrheit der Bezirksvertretung hat im Oktober für eine Zusammenlegung der Haltestellen Rathaus und Clemensstraße vor der Sparkasse gestimmt. Das sieht auch der Werbering Fischeln als beste Lösung.

Der Planungsausschuss hat die Entscheidung jetzt gekippt. SPD, Grüne und „Die Partei“ stimmten für den Vorschlag von Verwaltung und Bahn-Betreiber SWK-Mobil. Dieser sieht eine Haltestelle am Fischelner Rathaus, nördlich und südlich der Kreuzung mit der Hafelsstraße, vor. Gleichzeitig mit dem Haltestellenumbau soll auch die Fahrbahn saniert werden. CDU und FDP konnten sich mit ihrem Wunsch nach einer Vertagung nicht durchsetzen. Auch die Fischelner Bezirksvorsteherin Doris Nottebohm (SPD), die krankheitsbedingt nicht an der Planungsausschuss-Sitzung teilnahm, hätte sich gewünscht, den Haltestellenumbau vor einer Entscheidung nochmal am Dienstag in der Bezirksvertretung zu besprechen.

Grund für die nun getroffene Entscheidung: Laut Verwaltung ist die Haltestelle vor der Sparkasse so technisch nicht umsetzbar. Gehe man diesen Weg, werde ein neues Planfeststellungsverfahren nötig. Das dauere Jahre. Die Fördergelder für das Zwei-Millionen-Euro-Projekt fließen aber nur, wenn die Bauarbeiten bis Januar 2017 beginnen. „Wir stehen unter Handlungsdruck“, so Planungsdezernent Martin Linne. Er sah den Ausschuss vor einem Dilemma: „Entweder Sie stimmen für eine sehr schwierig umzusetzende Variante oder für eine Lösung, die vor Ort nicht als optimal empfunden wird. Da kommen Sie jetzt nicht raus“.

Jürgen Hengst (SPD): „Die Bürger wollen seit zehn Jahren einen neuen Asphalt. Und jetzt wird die Verlegung möglich. Wenn die Haltestellen-Lösung vor der Sparkasse so technisch nicht umsetzbar ist, dann stimmen wir für den Vorschlag der Verwaltung“

„Die Verwaltung hat eine vernünftige Lösung dargestellt. Wenn wir die Entscheidung jetzt nicht treffen, müssen die Bürger noch Jahre auf die barrierefreie Haltestelle warten“, sagt Heidi Matthias von den Grünen.

CDU-Ratsherr Benedikt Lichtenberg, der auch in der Bezirksvertretung Fischeln sitzt, beklagte eine viel zu späte Information der Politik durch die Verwaltung. Die Verwaltung entgegnete, dass die Grundzüge der Alternativen seit Monaten bekannt seien.

Jürgen Wettingfeld (CDU) warb dafür, vor einer Entscheidung intensiv mit Bezirksvertretung und Bürgern über den Plan zu reden“. Er fügte hinzu: „Es kann nicht sein, dass jetzt gegen die Fischelner entschieden wird“.

Der Werbering Fischlen unterstrich umgehend seine Ablehnung des Plans: „Der Werbering lehnt ein Planungskonzept für unsere „Kö“ in dieser eingeschränkten Form eindeutig ab“. Der Werbering schreibt: „Weder gibt es eine Aussage zur Barrierefreiheit an der Clemensstraße, noch findet sich auch nur ansatzweise eine Positionierung für den in Fischeln von allen Seiten gewünschten „Shared Place“ als eine verkehrsberuhigte Begegnungszone im Herzen unseres Ortsteils“.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)