Trauriger Rekord: Bisher mehr als 100 Corona-Todesfälle in Krefeld „Viel zu früh, um über Lockerungen zu sprechen“
Krefeld · Krefeld hat einen traurigen Rekord zu verzeichnen: Nachdem zwei weitere Menschen an oder mit einer Corona-Infektion gestorben sind, liegt die Gesamtzahl im Stadtgebiet nun bei 101 Verstorbenen.
Den gestrigen Montag, den ersten Tag, an dem Impftermine vergeben wurden, habe man in der Stadtverwaltung als „sehr aufregend“ erlebt, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer am heutigen Dienstag in einer Online-Pressekonferenz. Zwar habe die Stadt keinerlei Einfluss auf die Vergabe der Termine und das Funktionieren der entsprechenden Hotlines und Webseiten, dennoch hätten viele ältere Menschen und deren Angehörige bei der Stadt angerufen, um sich zu erkundigen oder ihre Sorgen und ihren Frust zum Ausdruck zu bringen. „Es waren schwierige Telefonate, denn von Seiten der Stadt können wir ja leider nichts tun“, betonte Frank Meyer. „Wir hoffen, dass die Situation bald besser wird und alle einen Termin vereinbaren können.“
Weiterhin müssen 44 Krefelder mit schweren Corona-Symptomen im Krankenhaus behandelt werden. Sieben von ihnen liegen auf der Intensivstation, vier von ihnen müssen beatmet werden. „Akut melden die Krankenhäuser jedoch keine Engpässe“, teilte Dezernentin Sabine Lauxen im Pressegespräch mit. „Und das, obwohl aufgrund der Witterung auch viele andere Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen, beispielsweise einer Grippe, in die Krankenhäuser kommen.“
Bei den aktuellen Todesfällen handelt es sich um eine 88-jährige Person mit schweren Vorerkrankungen, die in einem Seniorenheim verstorben ist, und eine 89-jährige Person, die im Krankenhaus verstorben ist.
Der Anstieg der Infektionen hat sich hingegen etwas abgeschwächt. 20 neue Fälle wurden bis Dienstag, 26. Januar, (Stand: 0 Uhr) bekannt, so dass nun 561 Menschen akut mit der Krankheit infiziert sind (Vortag: 635). 5.816 Personen gelten als genesen. Die Gesamtzahl positiver Tests steigt auf 6.478 an (Vortag: 6.458). Die Sieben-Tages-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut sank deutlich auf rund 112 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. 41.444 Erstabstriche zur Feststellung einer Infektion wurden bislang genommen, 446 Proben sind noch offen. 22.546-mal war eine Quarantäne erforderlich oder wurde angeraten.
An der Franz-Stollwerck-Förderschule ist ein Corona-Fall aufgetreten. Sechs Kontaktpersonen aus der Notbetreuung müssen bis zum 4. Februar in häuslicher Quarantäne bleiben.
„Angesichts dieser Zahlen bleibt es bei der Analyse: Das Infektionsgeschehen ist auf viel zu hohem Niveau trotz des sinkenden Inzidenzwertes“, so Frank Meyer. „Bei allem Verständnis für die Auswirkungen des Lockdowns ist es damit noch viel zu früh, um vorauszusagen, wann man was wieder öffnen kann.“
In den Krefelder Alten- und Pflegeheimen wurden rund 2500 Impfungen verabreicht, davon sind etwa 500 Zweitimpfungen, so dass insgesamt 500 Menschen als „durchgeimpft“ und immunisiert gelten können. Sabine Lauxen: „Ab dem 1. Februar werden auch diejenigen Heime und die Mitarbeiter von zwei Hospizen an die Reihe kommen, die bislang noch nicht mit Impfungen versorgt werden konnten.“
Der Kommunale Ordnungsdienst verhängte an der Haltestelle Rheinstraße zwei Bußgelder in Höhe von je 150 Euro wegen Verstößen gegen die Maskenpflicht. Darüber hinaus wurden zahlreiche Menschen darauf hingewiesen, dass in Bussen und Bahnen sowie an den Haltestellen das Tragen von FFP2-Masken oder medizinischen Masken vorgeschrieben ist.