Der Herztag 2015 widmet sich der koronaren Herzkrankheit (KHK), speziell ihrer gefährlichsten Form, dem akuten Herzinfarkt. Und dies zu recht: Rund sechs Millionen Deutsche, 2,5 Frauen und 3,5 Mio. Männer, leiden an einer koronaren Herzerkrankung. Davon erleiden nach Schätzungen ca. 290.000 einen Herzinfarkt. 55.000 Betroffene versterben, mehr als die Hälfte noch bevor sie die Klinik erreichen. Dabei wären viele tödliche Zeitverluste vermeidbar.
Engstellen in den Herzkranzgefäßen entstehen langsam, oft über Jahre hinweg. Bei einem akuten Verschluss unterbleibt die Versorgung des Herzmuskels mit Blut. Für Patienten zählt dann jede Minute, denn Herzmuskelzellen, die nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden, sterben ab. Je mehr Zeit zwischen den ersten Krankheitszeichen und der Behandlung im Herzkatheterlabor verstreicht, desto schwerer die Schädigung des Herzmuskels. Rauchen, Bewegungsmangel, hoher Blutdruck und erhöhte Cholesterinwerte steigern das Risiko.
Durch Vorbeugung, rechtzeitige Diagnosestellung und umgehende Behandlung könn(t)en Schädigungen des Herzmuskels und manch tödlicher Verlauf vermieden werden. Deshalb sollten Warnsignale wie ein Brustschmerz unter Belastung ernst genommen werden. Moderne Infarktversorgung in Netzwerken, d.h. einer engen Zusammenarbeit von Rettungsdienst, Herzinfarktzentrum und niedergelassenen Ärzten, verbunden mit einem Qualitätsmanagement zur ständigen Verbesserung der Abläufe, kann nachweislich Leben retten und Spätfolgen vermeiden. Der Aktionstag des HELIOS Herzzentrums Krefeld Niederrhein bietet im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung Betroffenen und Interessierten am Samstag, 7. November 2015 von 11 bis 15 Uhr Informationen rund um das Herz.
Mediziner des Klinikums, der HELIOS Klinik Hüls und der Klinik Königshof beantworten in verschiedenen Vorträgen unter anderem die Frage, wie sich die Herzinfarktversorgung gemeinsam weiter optimieren lässt, ob sportliche Aktivitäten nach einem Herzinfarkt Risiken bergen oder von Vorteil sind und wie Betroffene mit einem künstlichen Herzen zurück ins Leben findet. Der Beitrag "Wenn die Seele leidet" beleuchtet die psychokardiologische Versorgung nach einem Herzinfarkt. Nach den Vorträgen stehen die Mediziner im Rahmen der Expertensprechstunde für persönliche Gespräch und individuelle Fragen zur Verfügung. Die Veranstaltung findet im Konferenzzentrum des HELIOS Klinikum Krefeld (Haus A, EG, hinter der Cafeteria) statt. Der Aktionstag ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Das Programm:
11 Uhr
Begrüßung und Einleitung durch die Chefärzte des Herzzentrums
Prof. Dr. med. Heinrich Klues
Dr. med. Alexander Bufe
Prof. Dr. med. Franz-Xaver Schmid
11.15 Uhr
Moderne Behandlung des Herzinfarktes in Netzwerken
Dr. Rainer Ott, MBA, Leitender Oberarzt
11.45 Uhr
Zurück ins Leben mit einem künstlichen Herzen
Prof. Dr. Franz-Xaver Schmid, Chefarzt Herzchirurgie
15 minütige Kaffee-Pause
12.30 Uhr
Bewegung und Sport nach Herzinfarkt
Dr. Oliver Volk, MBA, Chefarzt Innere/Kardiologie an der HELIOS Klinik Hüls
13 Uhr
Nach dem Herzinfarkt - Wenn die Seele leidet
Dr. med. Scheuermann, Psychokardiologische Versorgung, Oberärztin Klinik Königshof
13.30 - 15.00 Uhr
Ihre Fragen an die Mediziner