Interaktiver Workshop in der Digitalwoche Was ist echt und was doch nur „gefaked“?

Rheydt · Bei einem zweitägigen interaktiven „Hackathon“ im Rahmen der Digitalwoche lernten Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Rheydt-Mülfort für Technik, wie Cyberangriffe auf Wahlen und sensible Daten funktionieren – und wie man sich dagegen schützt.

Politiker haben ein besonderes Interesse daran, dass Deepfakes und Desinformationen über ihre Person entlarvt werden: OB Felix Heinrichs im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern aus dem Workshop.

Foto: RBAV/Ulrike Mooz

Was kann Künstliche Intelligenz (KI) eigentlich fälschen, was sind Deepfakes und Desinformationen und wie findet man heraus, was echt ist und was „gefaked“? Das Team von skillzUP, der CamData GmbH und dem Cyber Campus NRW der Hochschule Niederrhein hat in Abstimmung mit den Fachlehrern des Berufskollegs Rheydt-Mülfort, Melanie Söllner, Lea Mertens und Thorsten Rücker einen zweitägigen interaktiven Hackathon „Hack the Vote: Cybersecurity & Wahlgeheimnis“ in der Gründungsfabrik in Rheydt veranstaltet, bei dem Schülerinnen und Schüler lernten, wie Cyberangriffe auf Wahlen und sensible Daten funktionieren – und wie man sich dagegen schützt.

Es sei eine der ersten Schulungen in dieser intensiven Art, so Oberbürgermeister Felix Heinrichs, der zur finalen Präsentation der Gruppenarbeiten der Schüler gekommen war. „Die Schülerinnen und Schüler sollen die Befähigung bekommen mit dem modernen Leben zurecht zu kommen“, so der OB.

Insgesamt sechs Gruppen stellten ihre Arbeiten aus dem Workshop vor. Es ging um Videos und Fotos, die manuell oder KI-generiert so verändert wurden, dass sie eine falsche Nachricht übermitteln, so genannte Deepfakes. Es ging um die Frage, wann so etwas – etwa bei Satire oder Kunst – erlaubt ist und wann der kriminelle Versuch einer manipulativen Täuschung vorliegt, etwa zur Rufschädigung des politischen Gegners, wie 2024 im US-Wahlkampf gegen Ex-US-Präsident Joe Biden.

Die Schüler hatten die Möglichkeiten zusammengetragen, wie Deepfakes manuell oder auch durch Deepfake-Scanner erkannt werden können, welche Gesetze, wie etwa das Urheber-, Persönlichkeits- oder Strafrecht schützen sollen.

Auch zwischen gezielter Desinformation zur Manipulation von Menschen und einer unabsichtlichen Fehlinformation wurde unterschieden. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich mit Quellenprüfung und dem Unterschied von Meinungsfreiheit und absichtlichen Falschaussagen auf Social Media beschäftigt.

Phishing und Social Engineering als illegaler Weg, um an das Geld, sensible Daten und private Informationen der Geschädigten zu kommen, etwa durch gefälschte SMS, Mails oder per Telefon, auch das war Thema. So warnten die Schüler vor allem vor Nachrichten ohne namentliche Anrede, mit seltsamen Absendern, eigenartiger Gestaltung und fehlerhafter Rechtschreibung. Wichtig sei, mitgesendete Links nicht anzuklicken, sondern selber auf die Website zu gehen. Wissen und Vorsicht, so das Fazit, sei der beste Schutz, sich vor Cyberangriffen zu schützen.

Die Jury aus Professor Thomas Meuser (Cyber Campus), Lenny Scheidung (CamData GmbH), Philip Yoken (skillzUP) und Christopher Krüger (BKfT) wählte als Gruppensieger Namat Alsarkbi, Joudy Alsarakbi, Janika Reinhardt, Furkan Akillioglu und Mohamad Khalil aus, die über das Thema Deepfakes referiert hatten.