Amtseinführung von OB Frank Meyer Krefelder Aufbruchsstimmung

Krefeld · Der neue Oberbürgermeister Frank Meyer hat im Rat seinen Amtseid abgelegt und ein 50 Tage-Resümee gezogen. Er blickt mit Optimismus in die Zukunft. Der Haushalt soll bis 2020 saniert sein. Die Flüchtlingskrise bringt die Stadt an ihre Kapazitätsgrenzen.

OB Frank Meyer und die neu als ehrenamtliche Bürgermeisterin gewählte Gisela Klaer (SPD).

Foto: Strücken

Der Krefelder nörgelt gern an seiner Heimatstadt herum. Doch nun sieht der neue Oberbürgermeister Frank Meyer eine Veränderung: "Ich erlebe gerade, wie sich diese Haltung gegenüber der eigenen Stadt verändert", sagte er am Donnerstagabend bei der Amtseinführung gut 50 Tage nach seiner Wahl.

"Viele Krefelderinnen und Krefelder reden plötzlich anders über ihre Stadt — positiver, zuversichtlicher, mit größerem ,Wir-Gefühl'". Die vielen neuen Bauten, das große bürgerschaftliche Engagement und die aktive Kultursztene zeigten: "Krefeld ist in Bewegung". Es gehe in Richtung Aufbruchsstimmung.

Die Stadt will daran anknüpfen und die "deprimierende Phase des Nothaushalts" überwinden: Bis 2020 sollen Einnahmen und Ausgaben wieder im Gleichgewicht sein, soll "die schwarze Null stehen".

Dramatisch sei aktuell die Flüchtlingssituation. In dieser Woche mussten erstmals Asylbewerber kurzzeitig in einem Rathaussaal untergebracht werden, weil kein Bett mehr frei war. Der Stadtchef rechnet mit mehr als 3000 Ankömmlingen in diesem Jahr.

"Die Kapazitäten, weitere Menschen aufzunehmen, sind beinahe erschöpft", sagt Meyer. Die beiden angemieteten Traglufthallen werden die Lage nur kurzfristig entlasten, konstatierte Meyer. Daher seien weitere Unterkünfte auf den Kasernengeländen Kempener Allee und Emil-Schäfer-Straße vorgesehen. Daran werde fieberhaft gearbeitet.

Die Integration so vieler Flüchtlinge sei kein Selbstläufer, sondern ein langer, schwerer Weg. Meyer: "Aber ich bin mir hundertprozentig sicher: Mit der Hilfsbereitschaft und dem Engagement der Krefelderinnen und Krefelder werden wir diesen Kraftakt stemmen".

(City Anzeigenblatt Krefeld II)