Krefeld Juden, Moslems und Christen feiern Chanukka

Krefeld · Die Stadt Krefeld und die Jüdische Gemeinde haben zum ersten Mal das jüdische Lichterfest Chanukka gemeinsam im Rathaus gefeiert.

Beim Einsetzen der Kerzen in den Chanukka-Leuchter.

Foto: Stadt Krefeld/Strücken

Oberbürgermeister Frank Meyer, Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche sowie der Moslems haben je eine Kerze des Chanukka-Leuchters angezündet.

Rund 50 Menschen versammelten sich zu der Feierstunde im Foyer. Zur Einstimmung sang der Chor der Jüdischen Gemeinde unter anderem "Hevenu shalom alechem" ("Wir wollen Frieden für alle"). Chanukka wird vom 7. bis zum 14. Dezember weltweit begangen und erinnert an ein Wunder im Tempel von Jerusalem.

OB Frank Meyer bedankte sich in seiner Ansprache bei Michael Gilad, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Krefeld. "Ich freue mich sehr, dass Sie auf uns zugegangen sind, dieses Fest gemeinsam zu feiern", so Meyer.

Der Oberbürgermeister schilderte, dass er sich mit Gilad in der Vergangenheit nur zu offiziellen Terminen mit einem traurigen Anlass getroffen habe. Entsprechend eingeschränkt sei auch die öffentliche Wahrnehmung jüdischen Lebens in der Stadt.

Beide wollen das mit dem öffentlich gefeierten Lichterfest verändern. "Das jüdische Leben ist ein wunderbarer Bestandteil der Samt- und Seidenstadt", sagte der Oberbürgermeister.

Gilad erwiderte: "Wer hätte das vor 75 Jahren gedacht, dass wir einmal gemeinsam zwischen Weihnachtsbaum und Chanukka-Leuchter stehen." Neben dem Weihnachtsbaum im Rathausfoyer zündeten zuerst Meyer, dann der evangelische Superintendent Burkhard Kamphausen zusammen mit David Nowak vom Vorstand des Katholikenrates sowie Mesut Akdeniz und Halide Özkurt von der Union der türkischen und islamischen Vereine die Kerzen an.