Klaus-Dieter Ohlig, Vorsitzender des Hülser Bürgervereins, hat es aus erster Hand: „Der zuständige Prokurist von Lidl hat mir in einem Telefonat erklärt, dass das Unternehmen keinen neuen Markt in Hüls mehr plant.“
Zur Erinnerung: Lidl hatte auf dem Gelände der Volksbank einen SB-Markt errichten wollen. Die Hülser Bezirksvertretung hatte aber verlangt, dass der Parkplatz für die Öffentlichkeit täglich 24 Stunden geöffnet werden solle. Damit war Lidl nicht einverstanden. Nur zu besonderen Anlässen sollte der Parkplatz über die Geschäftszeiten hinaus geöffnet bleiben.
Der Bürgerverein bedauert den Rückzug des Unternehmens aus Hüls: „Das Ergebnis ist nun, dass ein Lebensmittel-Vollversorger im Innenbereich auf Dauer fehlt.“ Und auch der Parkplatz fällt weg: „Es wird nun dort überhaupt keinen Parkplatz geben,“ ärgert sich Klaus-Dieter Ohlig. Er hatte noch versucht, zwischen den Positionen der Hülser Politik und Lidl zu vermitteln. Doch vergebens.
Den Beschluss der Bezirksvertretung, auf einer 24-stündigen Öffnung des Parkplatz zu bestehen, hält Ohlig für falsch: „Das ist eine halbe Enteignung.“ Im ursprünglichen Vertragstext sei nur von der Öffnung zu besonderen Anlässen die Rede gewesen, wie es auch für den Hülser Edeka-Markt gelte. Als der Beschluss am 2. April fiel, war Ohlig als FDP-Vertreter nicht anwesend. Sonst hätte er damals schon protestiert.
Freude über das Aus der Lidl-Pläne herrscht hingegen bei Alfred Winkes, Sprecher der Bürgerinitiative gegen die Lidl-Ansiedlung. Die Anwohner des Quartiers um das Volksbank-Gelände befürchteten eine Zunahme des Verkehrs und des Lärms, zudem eine Gefährdung des Hülser Einzelhandels. Noch ist Winkes über die Entscheidung Lidls nicht offiziell informiert: „Wir warten erstmal ab,“ bleibt er vorsichtig. Sollte sich die Absage als endgültig herausstellen, wären aber die Ziele der Initiative erreicht.