Es ist Chorprobe. Auf einmal öffnet sich die Tür, ein Asylbewerber steht davor und möchte mitsingen.
Das ist die Ausgangssituation eines brandaktuellen Stücks, das derzeit noch von zwei Autoren eigens für das Krefelder Stadttheater entwickelt wird. Der aus Krefeld stammende Regisseur Hüseyin Michael Cirpici führt dazu Gespräche mit Flüchtlingen, um deren Motivationen und Befindlichkeiten realitätsnah auf die Bühne bringen zu können. Ergänzend dazu wertet er deutschsprachige Veröffentlichungen über Flüchtlinge aus. Somit entsteht ein Panoptikum aus Meinungen und Positionen, die in das Stück einfließen sollen. Wie genau die Handlung verlaufen wird, weiß derzeit noch keiner der Beteiligten. Nur das Premieredatum steht fest: 28. Mai.
Um sich in das Thema hautnah einzufinden, haben Schauspieldirektor Matthias Gehrt und sein Team Kontakt zum Café Sarah an der Corneliusstraße aufgenommen. Dort treffen sich jeden Mittwoch Asylbewerber und Deutsche zum regen Austausch. Von Mai an bieten die Theatermacher jeweils montags ab 19 Uhr dem Café eine Heimstadt in ihrem Glasfoyer an. Dazu sind alle Besucher willkommen. Als Ergänzung werden Lesungen, Film- und Musikaufführungen veranstaltet. Die ganze Konzeption lebt vom Mitwirken der Besucher.