1. Mai: Familienfest im Stadtgarten

Krefeld · Der Krefelder DGB ruft zur traditionellen Kundgebung am Sonntag, 1. Mai, auf. Unter dem Motto „Zeit für mehr Solidarität“ spricht auch der Bundesvorsitzende von Verdi, Frank Bsirske.

Aufruf zur Teilnahme an der 1.-Mai-Kundgebung: Krefelds DGB-Vorsitzender Ralf Köpke (r.) und Verdis Vize-Chef Dominik Kofent, flankiert von der neuen Geschäftsführerin der Gewerkschaft NGG, Manja Wiesner (l.), und ihrer Vorgängerin Ina Korte-Grimberg (r.), die von Krefeld nach Hamburg wechselt.

Foto: Müller

„Wir stehen vor dem härtesten Arbeitskampf der letzten 20 Jahre“, befürchtet Krefelds DGB-Vorsitzender Ralf Köpke. Die IG Metall habe 5 Prozent Lohnerhöhung gefordert, die Arbeitgeber 0,9 Prozent angeboten. Die krasse Lücke zwischen beiden Vorstellungen werde in der ersten Maiwoche auch in Krefeld zu Warnstreiks führen.

Da kommt der traditionellen 1. Mai-Kundgebung im Stadtgarten eine Signalwirkung zu. Zumal die Gewerkschaft Verdi bereits am gestrigen Dienstag den öffentlichen Nahverkehr in der Seidenstadt mit Warnstreiks lahm gelegt hat.

Bei so viel aktueller Kampfesstimmung hofft Köpke auf breite Beteiligung an der Kundgebung am Sonntag um 12 Uhr. Für reichlich Prominenz ist bereits gesorgt: neben Oberbürgermeister Frank Meyer wird auch der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Bsirske sprechen. „Einer unserer Delegierten hat ihn vor vier Jahren eingeladen, und er hat sich den Termin in Krefeld vorgemerkt“, frohlockt Krefelds Vize-Chef bei Verdi, Dominik Kofent.

4000 Besucher erwartet

Traditionell werden rund 800 Menschen bei der Kundgebung erwartet, die um 11 Uhr mit einem Marsch vom DGB-Haus am Platz der Wiedervereinigung zum Stadtgarten beginnt. Nach den Reden startet um 13 Uhr das große Familienfest, zu dem die Gewerkschafter ca. 4000 Besucher erwarten. Ihnen wird ein Musik- und Kulturprogramm geboten, ein eigenes Kinderfest, kulinarische Spezialitäten aus aller Welt sowie viel Information an rund 40 Ständen von Parteien und Verbänden.

Im Mittelpunkt dieses Tages der Arbeit steht der Begriff „Solidarität“. Darunter versteht Köpke das Bekenntnis der Generationen zu einer Rentenhöhe, die Altersarmut vermeidet. Ebenso zähle dazu eine Erhöhung des Mindestlohns auf 10 Euro, um betroffene Arbeitnehmer aus der Grundsicherung herauszuholen. Bereits vom jetzigen Mindestlohn profitierten allein in Krefeld gut 3000 Beschäftigte. Köpke erfreut: „Arbeitsplatzverluste sind durch den Mindestlohn nicht eingetreten.“ Solidarität wollen die Gewerkschafter aber auch mit den rund 2200 Leiharbeitern in Krefeld üben, die schlechter bezahlt würden als ihre festangestellten Kollegen. Und nicht zuletzt bezieht Köpke auch die Flüchtlinge und Asylbewerber in die Solidarität ein: „Refugees welcome“.

(StadtSpiegel)