Regionalwettbewerb Jugend forscht Erster Platz für Solarzelle und Batterie

Kreis Viersen · Unter großem technischen Aufwand hat die Unternehmerschaft Niederrhein den diesjährigen Regionalwettbewerb von Jugend forscht ausgerichtet. Auch Jugendliche aus dem Kreis Viersen durften sich über einen ersten Platz freuen.

Annalea Swigon und Simon Rehberg haben eine Redox-Flow Batterie entwickelt.

Foto: Unternehmerschaft Niederrhein

Die Gesamtschule Brüggen ist mit gleich zwei Sieger-Teams im Fachgebiet „Chemie“ vertreten. Marla Simon (16) hat sich im Rahmen ihrer Projektarbeit mit der Zukunft der Energie in Form von Solarzellen beschäftigt. Sie hat verschiedene Zellentypen hergestellt, geprüft und anhand unterschiedlicher Kriterien ihre Effektivität bewertet. „Perowskit-Solarzellen sind in der Solarforschung derzeit ein großes Thema, da der Wirkungsgrad an die der Silizium-Solarzelle reicht“, erläutert Marla Simon ihre Arbeit. „Durch das verwendete Blei ist die Perowskit-Solarzelle aber hoch giftig und sehr problematisch für die Umwelt.“ Deshalb hat sie unter anderem eine bleifreie Variante hergestellt. „Ihre Effizienz beträgt jedoch nur ein Zehntel der Effizienz der Perowskit Solarzelle, weshalb diese nach meinen Untersuchungen nach wie vor die effektivste ist.“

Auch Annalea Swigon (19) und Simon Rehberg (18) von der Brüggener Gesamtschule haben einen Regionalsieg in „Chemie“ eingeheimst. Sie haben ihr im letzten Jahr begonnenes Projekt zur Entwicklung einer Redox-Flow Batterie weitergeführt – mit einem neuen Schwerpunkt auf der Erprobung verschiedener Elektrolyte. Um diese durchführen zu können, haben die beiden eine eigene Redox-Flow Zelle gebaut.

„Es ist schön zu sehen, dass junge Menschen auch in schwierigen Zeiten wie diesen ihre Kräfte mobilisieren und sich engagieren“, freut sich Dr. Ralf Wimmer. Als Wettbewerbspate von Jugend forscht sei der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Unternehmerschaft Niederrhein jedes Jahr aufs Neue gerne dabei, wenn die Schüler*innen ihre Forschungsziele erreichen und ihr kreativer Einsatz damit belohnt wird.

Marla Simon hat sich bei Jugend forscht mit Solarzellen beschäftigt.. Foto: Unternehmerschaft Niederrhein

Foto: Unternehmerschaft Niederrhein

„Und das nicht nur auf regionaler Ebene“, ergänzt Wettbewerbsleiter Dr. Thomas Zöllner. „Immerhin qualifizieren sich alle Regionalsieger automatisch für den Landeswettbewerb.“

Dieser laufe vom 4. bis zum 6. April und findet, wie schon der Krefelder Regionalwettbewerb, nur online statt. „Wer dort gewinnt, darf als Landessieger auch beim Bundeswettbewerb antreten.“

„Wir hier am Niederrhein atmen nun erst einmal durch“, spielt Wimmer augenzwinkernd auf den Stress der letzten Tage und Wochen an. „Die regionale Jury hat sich innerhalb eines Tages in 123 Videokonferenzen mit den Arbeiten von insgesamt 217 Kindern und Jugendlichen beschäftigt. Das ist viel Holz.“ Auch die Preisverleihung hat die Unternehmerschaft Niederrhein digital durchgeführt und via Live Stream zum Teil direkt in die Schulen und Wohnzimmer der TeilnehmerInnen und ihrer Familien übertragen. Das sei vielleicht weniger stimmungsvoll gewesen, als frühere Siegerehrungen im Krefelder Seidenweberhaus, aber dafür nicht weniger effektiv.

130 zugeschaltete Endgeräte sprechen für sich, bedenkt man, dass viele Schulen ein kollektives Rudel Gucken veranstalten und wir damit viele Kinder, Eltern und Lehrkräfte gleichzeitig erreicht haben.“