Reicht es schon für Boba?
Mönchengladbach · Am Donnerstag wurde er vorgestellt, Freitag gab es das erste Training mit seinen neuen Mannschaftskollegen und heute könnte er schon im Kader stehen: Raul Bobadilla ist der „etwas andere Stürmertyp“, der nach fünfeinhalb Jahren zum VfL zurückgekehrt ist
Gehandelt wurden viele Namen, seiner war nie dabei. Wie aus dem Nichts kam Donnerstag die Pressemitteilung des Vereins, man würde Raul Bobadilla verpflichten. „Wir brauchten jemanden, der uns sofort helfen kann, die Bundesliga kennt und finanziell ein geringes Risiko für uns darstellt“, skizzierte Max Eberl die Voraussetzungen für den Transfer. Dass er dabei auf einen Spieler zurückgriff, der schon einmal sein Glück in Mönchengladbach versuchte, ist verwunderlich. Aber nur auf den ersten Blick. Denn Bobadilla braucht keine lange Eingewöhnungszeit, kennt Umfeld, Verein und einige Spieler noch aus seinem ersten Engagement. Und er ist einer, der eben einen gewissen Gegenpol zu den bisherigen Spielertypen im Sturmzentrum darstellt. „Gegen ihn zu spielen war immer sehr schmerzhaft für meine Abwehrspieler“, weiß auch Dieter Hecking. Boba ist einer, der Bälle fest machen kann, der sich gerne in Zweikämpfe wirft und sich auch im Eins gegen Eins durchsetzten kann. Bobadilla selbst will gar nicht viel reden, sondern mit Leistung überzeugen. Und doch gab es einen Satz, der zeigte, dass es kein langes Überlegen beim Nationalstürmer Paraguays gab: „Als ich Mönchengladbach gehört habe, war für mich sofort klar, dass ich es machen möchte. Ich freue mich auf meine alte Heimat, ich komme nach Hause.“
Vielleicht kann er schon heute im Spiel gegen den 1. FC Köln eine erste Duftmarke setzen. Schließlich hat er gute Erinnerung an den Rivalen aus Köln. Beim 4:0- Auswärtserfolg des VfL im November 2010 schoss Bobadilla zwei Tore und bereitete ein weiteres vor. Hecking zumindest stellte ihm einen Platz im Kader in Aussicht: „Er wäre startklar.“
Selbst ohne Bobadilla will der VfL einen guten Start hinlegen, auch wenn das gegen die Kölner alles andere als einfach werden dürfte. „Sie haben das System Stöger mittlerweile absolut verinnerlicht“, weiß Hecking. Diszipliniert und laufstark hatte sich der FC in der letzten Saison gezeigt und gutes Umschaltspiel bewiesen. „Es könnte ein Geduldsspiel werden“, so Hecking. Man müsse das System Stöger ins Laufen bringen.
An der Motivation seiner Spieler jedenfalls wird es nicht nicht mangeln. „Ein Saisonstart zum Derby macht die Sache noch etwas prickelnder.“ Recht hat er!