Borussia tritt auf der Stelle
Mönchengladbach · Gegen Mainz 05 kommt Borussia Mönchengladbach über ein 1:1-Unentschieden nicht hinaus. Nach ganz schwacher erster Hälfte, steigert sich der VfL zwar in Durchgang zwei, am Ende aber mussten die Fans sogar um den einen Punkt zittern.
Vom Schwung aus dem Spiel in Hoffenheim war nur wenig zu sehen.
Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete Borussias Profis in die Kabine. Das, was die Fans in den ersten 45 Minuten zu sehen bekommen hatten, war mit das schlechteste in dieser Spielzeit. Gegen gut stehende und oftmals aggressiv anlaufende Mainzer fand der VfL überhaupt nicht ins Spiel. Yann Sommer war alleine in den ersten zehn Minuten mehrfach gefordert, Sicherheit gab das dem Keeper aber anscheinend nicht. Denn nach 19 Minuten leistete sich der Schweizer Nationaltorhüter einen kapitalen Bock, als er nicht konsequent in Richtung Ball ging und nur auf das von oben fallende Spielgerät wartete. Abdou-Lakhad Diallo zeigte sich, wie die ganze Mainzer Mannschaft, deutlich entschlossener und köpfte den Ball über die Linie. Auch die Videoanalyse aus Köln brachte keine anderen Erkenntnisse. Allerdings konnte man sich beim neuen Tool bedanken, dass man nicht schon vor der Hälfte das 0:2 kassierte. Levin Öztunali schlenze den Ball wunderschön aus 13 Metern ins Netz, doch was der Schiedsrichter zunächst nicht sah, wurde erst beim Betrachten der Fernsehbilder deutlich: Matthias Ginter war beim Klärungsversuch zuvor getroffen worden und so revidierte Sven Jablonski seine Entscheidung.
Deutliche Worte schien Dieter Hecking in der Pause gefunden zu haben, denn seine Mannschaft kam, auch durch die Hereinnahme von Christoph Kramer, wie ausgewechselt aus der Kabine. Endlich war Struktur im Spiel, Mainz wurde zunehmend in die eigene Hälfte gedrückt. Und wieder gab es eine strittige Szene. Torschütze Diallo schoss sich beim Klärungsversuch den Ball an den ausgestreckten Arm - die Pfeife Jablonskis blieb stumm und auch der Videoschiedsrichter schaltete sich nicht ein. Auch wenn die Borussia nun besser im Spiel war, kam man dennoch kaum zum Abschluss. Immer wieder versuchte man noch einen Mainzer aussteigen zu lassen, statt auch mal aus 18 Metern abzuschließen. Wie gut also, dass zumindest auf die Abwehrspieler bei Standards Verlass ist. Wieder war es Jannik Vestergaard, der nach einer Hazard-Ecke einnickte. Die Kulisse war wieder da, es schien so, als könnte man nach dem Sieg in Hoffenheim auch diesmal einen Pausenrückstand drehen. Doch gegen Ende wurde Mainz nochmals mutiger und hätte eine Minute vor Schluss fast noch den eigenen Siegtreffer bejubeln können. Beim Freistoß von Daniel Brosinski aber rettete der Querbalken für den geschlagenen Yann Sommer.
Vielleicht waren es gerade die letzten Minuten, die auch nach dem Schlusspfiff einige Unmutsäußerungen der Fans hervorriefen. Und es war wie schon gegen Leverkusen die bittere Erkenntnis, dass man erneut die große Chance vertan hatte, mit einem Heimsieg die gute Ausgangsposition zu verbessern. Es scheint als würde man ein wenig auf der Stelle treten, wirkliche Konstanz scheint sich nicht einstellen zu wollen.