Einweihung des restaurierten Wegekreuzes am Diepeshof Wegekreuz am Diepeshof restauriert

Schiefbahn · In ehrenamtlichem Einsatz haben Anwohner das Wegekreuz am Diepeshof restauriert. Heute wird das neu errichtete Kreuz geweiht.

Heute wird das Wegkreuz am Diepeshof nach der Restaurierung wieder eingeweiht.

Foto: Privat

Das bereits vor 1850 geschichtlich genannte Wegekreuz im Diepenbroich in Schiefbahn wurde in der Corona-Zeit durch Vandalismus zerstört. Eine Gruppe von Nachbarn und Geschichtsfreunden sicherte seinerzeit als „Interessen-Gemeinschaft Wegekreuz Diepeshof“ das, was noch zu retten war. Das eineinahalb Meter hohe Holzkreuz war abgebrochen, dem wertvollen, aus dem 18. Jahrhundert stammenden Christus-Corpus aus weißem Porzellan war der der rechte Arm vollständig zerbrochen.

Von einer Fachschreinerei wurde anhand der Vorlage des gebrochenen Holzkreuzes ein neues Holzkreuz aus Eichenholz gefertigt. Nach langer Suche und Einsatz von kompetenten Restauratoren konnte über ein aufwendiges 3D-Restaurationsverfahren der rechte Arm des Christus-Corpus wieder hergestellt werden.

In vielen Stunden monatelanger, Kleinarbeit und mit einem enormen finanziellen Aufwand haben die Familie, Nachbarn und Freunde des Diepeshofs in ehrenamtlichem Einsatz die Restauration des mehr als 170 Jahren bestehenden Wegekreuzes durchgeführt und wieder hergestellt.

Urkundlich wurde der Diepeshof bereits 1381 erwähnt. Der Segen am Wegekreuz Diepeshof wurde von Jakob Germes im Buch „Die Geschichte Schiefbahns“ bereits vor 1850 auch als Fußfall am Diepeshof beschrieben. Bereits vor Mitte des 19. Jahrhunderts zählte das Wegekreuz am Diepeshof als Station der Prozession am Passionssonntag, der „Römerfahrt“ der Pfarrgemeinde St. Hubertus und zu den sieben Fußfällen rund um Schiefbahn.

Bis in die 1970er-Jahre führten jeweils ab 6.15 Uhr, an drei Tagen der Woche vor Christi Himmelfahrt, die Bittprozessionen zum „Segen der Früchte, der Erde und der menschlichen Arbeit“ und um gedeihliche Witterung durch Felder und Flur zum Diepeshofkreuz, zum Gerritzfeldkreuz, zum Hellenbroicherfeldkreuz, Gatherhofkreuz und zum Wegekreuz am Bertzweg /Ecke Römerstraße.

Um die Erinnerungsstätte der Schiefbahner Kultur- und Kirchengeschichte wieder herzustellen und zu beleben, wurde nach der Zerstörung des Wegekreuzes durch Vandalismus von der Familie, den Nachbarn und den Freunden des Diepeshofs das Wegekreuz in Erinnerung gerufen und als Kleinod im Diepenbroich in Schiefbahn wieder hergestellt.

Die zur Wiederherstellung des kulturhistorischen Wegekreuzes am Diepeshof gegründete „Interessengemeinschaft Wegekreuz am Diepeshof“ besteht aus 16 Personen, die sich mit „Muskelhypothek“ und einem erheblichen Finanzaufwand in Höhe von 2 400 Euro zur Restauration und Wiederherstellung einbrachten.

Am Tag „Maria Lichtmess“, am heutigen Sonntag, 2. Februar, 15 Uhr, wird an der Wegegabelung der Hofzufahrt zum Diepeshof und dem „Plattespatt“ das Wegekreuz am Diepeshof in einer Feierstunde durch Pastor Heinz Herpers, mit den Familien der Interessengemeinschaft und zahlreichen der Heimatgeschichte verbundenen Bürgern wieder eingeweiht und gesegnet.