CDU-Fraktion: Klimaneutralität wird in Willich sehr viel Geld kosten 1,8 Milliarden Klimakosten
Stadt Willich · Im Rahmen ihrer Beratungen zum städtischen Haushalt 2025 hat sich die CDU-Fraktion auch mit der Frage beschäftigt, wie die Energie- und Wärmewende in Willich umgesetzt werden wird und welche Kosten sie verursacht. Das Ergebnis: es wird teuer!
„Wir waren erschlagen von dem Finanzbedarf, der auf Stadt, Stadtwerke und Bürgerschaft zukommt,“ so Fraktionschef Dr. Paul Schrömbges. Die Fraktion hatte den Geschäftsführer der Stadtwerke Willich, Tafil Pufja, um seine Einschätzung gebeten. Von der Realisierung der Klimaneutralität bis 2045 seien viele Sektoren betroffen: die Umstellung auf eine reine Stromversorgung betreffe Gewerbe, Gebäude, Energie- und Landwirtschaft, Verkehr. Renommierte Beratungsfirmen schätzten den Investitionsbedarf in Deutschland auf rund drei Billionen Euro mit Blick auf die energiewirtschaftliche Seite.
Verschiedene Studien sehen hier auch teils höhere Investitionsbedarfe in Deutschland. „Rechnet man diese Summe überschlägig auf Willich runter, löst die Klimawende in Willich einen Investitionsbedarf von circa 1,8 Milliarden Euro aus. Die Umstellung auf die Stromversorgung wird den Stromverbrauch in Willich im Vergleich zum Status quo mehr als verdoppeln.“ Der Investitionsbedarf sei entsprechend hoch: „Der Investitionsbedarf der Stadtwerke bis 2050 beläuft sich auf ungefähr 185 Millionen Euro, davon 115 Millionen Euro in das Stromnetz, in die Unterhaltung des Gasnetzes 15 Millionen Euro (bis 2045), in den Wärmeausbau 55 Millionen Euro.“ Hinzu kommen Kosten für die Umstellung der Energieerzeugung, den Ausbau der überregionalen Strom-Verbundnetze und der regionalen Strom-Verteilernetze. „Den Hauptteil der Kosten werden die Privathaushalte aufwenden müssen: Dämmungen von Dach, Wänden, Fenster und die Umstellung der häuslichen Heizsysteme. Legt man Umstellungskosten von 100 000 Euro pro Haus zu Grunde, was einen niedrigen Ansatz für Effizienzmaßnahmen darstellt, kommen in Willich schnell eine Milliarde Euro zusammen.“ Die Auswirkungen auf den städtischen Haushalt seien in den kommenden Jahren spürbar: „Für die Investitionen werden die Stadtwerke einen erhöhten Eigenkapitalbedarf ausweisen müssen, den die Stadt zuschießen muss. Zugleich werden die Erträge der Stadtwerke sinken und die Transferzahlungen in den Haushalt abnehmen.“ Die CDU-Fraktion sei der Überzeugung, dass man für die Stadt eine mittelfristige Planung entwickeln müsse: „Wir werden uns auf sehr schwierige und herausfordernde Haushaltsjahre vorbereiten müssen,“ so Schrömbges.