Demenz Demenz im Mittelpunkt
Schiefbahn · Mit der Fachtagung unter dem Titel „Demenzfreundliches Schiefbahn mit Marte Meo“ wurde interessierten Bürgern die Marte Meo Methode vorgestellt. Das Ziel: Menschen mit Demenz in die Gesellschaft einbinden.
„Die Goldmine im Menschen zum Leuchten bringen“ - so bringt es Maria Aarts aus Holland die von ihre entwickelte Methode Marte Meo auf den Punkt. Eine Methode, die bei autistischen Kindern genauso wie bei an Demenz erkrankten Menschen Anwendung findet - und das mittlerweile in 53 Ländern.
„Ich habe in den 70er-Jahren mit autistischen Kindern gearbeitet und dabei eine Kommunikationsebene gesucht und gefunden. Das diese auch bei Menschen mit Demenz Anwendung fand und funktioniert, war eher einem Zufall geschuldet“, erzählt Maria Aarts auf der Fachtagung „Demenzfreundliches Schiefbahn“ am Donnerstag dieser Woche.
Knapp 150 Menschen waren in die Schiefbahner Kulturhalle gekommen, um den Vorträgen von Maria Aarts und Prof. Dr. Özgür Onur zu lauschen. Das Thema: Demenz. Initiiert wurde das Ganze von Christoph Venedey, Einrichtungsleiter des Alten- und Pflegeheim Hubertusstift in Schiefbahn. „Wir nehmen als ausführende Stelle in Kooperation mit verschiedenen lokalen Netzwerkpartnern noch bis zum 31. Dezember 2025 am Förderprogramm des Bundes ‚lokale Allianzen für Menschen mit Demenz‘ teil“, erklärt er. Das lokale Projekt „Demenzfreundliches Schiefbahn mit Marte Meo“ wird dabei mit 30.000 Euro gefördert, 10.000 Euro pro Jahr. „Das tolle an diesem Projekt ist, dass jeder mitmachen kann - Vereine, Institutionen, Werbegemeinschaft, Clubs, Privatpersonen - einfach jeder eben“, so Venedey weiter.
Das Ziel des Projektes ist es, so viele Menschen wie möglich in das Projekt einzubinden. „Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, das an Demenz erkrankte Menschen, die wieder in das gesellschaftliche Leben eingebunden werden, weniger aggressiv sind und mehr Glücksmomente erfahren“, weiß Maria Aarts. „Darum ist es wichtig, das viele Menschen mitmachen. Die Marte Meo Methode ist für Angehörige und Nachbarn von demenzerkrankten Menschen gut verstehbar und umsetzbar“, sagt Venedey. Das Projekt hat in Schiefbahn deswegen auch viel Anklang gefunden. „Alle Netzwerkpartner, die beim Projekt mitmachen, müssen auch Ideen und Konzepte einbringen, wie man das Projekt weiter umsetzen kann“, so der Einrichtungsleiter. „Marte Meo ist eine Mischung aus Kommunikation und Aktivität“, bringt es Maria Aarts auf den Punkt.
Manfred Hendricks vom Seniorenbeirat ist ebenfalls überzeugt von dem Projekt. „Wir wollen in Schiefbahn anfangen und von hier aus eine Lawine lostreten, um auch in den anderen Stadtteilen von Willich die Marte Meo Methode anzuwenden. Wenn alle mitmachen, fühlen sich demenzerkrankte Menschen, aber auch die pflegenden Angehörigen, nicht allein.“