Volksbank Viersen investiert in Sicherheit Bargeld aus Betonrotunden

Kreis Viersen · Die Volksbank Viersen reagiert auf die zahlreichen Automatensprengungen. Sicherheit und Bargeldversorgung stehen im Fokus neuer Investitionen.

Michael Willemse (Vorstand Volksbank), Susanne Fritsche (Stadt Viersen), Christa Lübbers (Sonderkommission BEGAS) und Jürgen Cleven (Vorstand Volksbank, v.l.) beim Austausch über die Geldautomatensprengungen und die Zukunft der Bargeldversorgung.

Foto: Voba/Voba Viersen

Aufgrund immer wieder vorkommender Sprengversuche von Geldautomaten durch Kriminelle, reagiert der Vorstand der Volksbank Viersen – auch auf Anraten der Polizei und des Innenministeriums – mit einer großen Investition, um die Bargeldversorgung der Bürger sicherzustellen.

„Die erste Welle von Sprengungen der Geldautomaten gab es 2020, eine zweite Welle folgte 2021“, informiert Vorstandsmitglied Michael Willemse. Betroffen waren insgesamt fünf Standorte. Mit Banknoten-Färbesystemen, sowie der Vernebelung der SB-Bereiche in den Foyers der Filialen bei gewaltsamer Türöffnung, reagierte die Volksbank prompt darauf. Die SB-Bereiche wurden zudem nachts geschlossen.

2023 gab es bereits zwei Sprengungen in den Geschäftsstellen Niederkrüchten und Waldniel. „Wir wollen Lösungen für die Kunden schaffen, die Bargeldversorgung muss gesichert sein“, betont der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Viersen Jürgen Cleven nach einem Treffen mit der Sonderkommission „Bekämpfung von Geldautomatensprengungen“ (BEGAS), der Polizei und der Stadt Viersen im Hause der Volksbank Viersen. Aktuell werden – mit hohem Aufwand – Sicherheitsdienste vor den Geschäftsstellen postiert. Bargeld gibt es in vielen Geschäftsstellen nur zu den Schalter-Öffnungszeiten. Ein nicht tragbarer Zustand. Die auch von der Polizei und dem Innenministerium empfohlene Lösung: Raus mit den Geldautomaten aus den Filialen.

Investiert wird nun in große Stahlbetonrotunden, von jeweils fast 13 Tonnen Gewicht, in die ein Geldautomat integriert ist und die vor den Filialen im Außenbereich platziert werden sollen. Die ersten drei Standorte sind bereits in Planung: Waldniel, Niederkrüchten und Dülken. Gespräche mit den Bürgermeister*innen und den Verwaltungen laufen bereits und die Idee wird von den Verantwortlichen befürwortet. Rund 100.000 Euro werden von der Volksbank Viersen nun pro Säule für diese sicheren Möglichkeiten, Bargeld zur Verfügung zu stellen, in die Hand genommen. Mit diesem neuen Verfahren ist die Volksbank Viersen Vorreiter in der Region.

Das Geniale an diesen Stahlbetonrotunden: Sollte hier ein Sprengversuch unternommen werden, schützt eine davor postierte Stele die Umgebung vor möglicherweise herausfliegenden Bauteilen. An das Geld kommen die Kriminellen jedoch nicht, denn laut Hersteller sei das unmöglich. „Der stahlarmierte Beton hat eine Dicke von zwölf Zentimetern. An der Rückseite befindet sich eine Hochsicherheitstür, die zusätzlich vergittert ist“, beschreibt Michael Willemse. Von dieser Seite ist kein Eindringen zum Tresorbereich möglich. „Wird von der Frontseite her ein Sprengversuch unternommen, entweicht der Druck durch vier Lüftungsöffnungen im Deckenbereich. Hier befindet sich eine Stahlplatte, die sich im Falle einer Explosion hebt und sofort wieder herunterfällt, so dass niemand an die Lüftungsöffnungen kommt“, erklärt Jürgen Cleven.

„Wir schützen damit auch die Leben der Mieter in den Wohnungen über den Filialen und auch die Arbeitsplätze in den Filialen, die sonst durch die Sprengungen große Schäden davongetragen könnten“, betont er. Im Sommer soll die Säule in Waldniel aufgebaut werden, im Laufe des Jahres in Niederkrüchten. In Dülken ist die Bargeldversorgung rund um die Uhr vorerst durch einen Wachdienst bei den Geldautomaten gesichert. „Natürlich planen wir auch weiterhin Geldautomaten in den Schalterhallen zu betreiben, die dann aber nach Geschäftsschluss geleert werden“, so Cleven.