Extra-Tipp: Wie kommt es zu dem Titel „Das Eulenrad“?
Krimi aus Viersen Einfälle um Mitternacht
Viersen · Der Viersener Christoph Nellessen hat sein drittes Buch veröffentlicht. Wieder ein historischer Kriminalroman, der im „alten“ Viersen spielt. „Das Eulenrad“ ist der 3. Fall der Triglaw.
. Eigentlich ist Christoph Nellessen Ergotherapeut, doch leidenschaftlich gern schreibt er und taucht dabei in das 17. Jahrhundert ein. Auch sein dritter historischer Kriminalroman „Das Eulenrad“ dreht sich um die Triglaw, ein Schmied, ein Magister und ein Nachtwächter, die im „alten“ Viersen leben und in den ersten beiden Büchern „Der Wintermörder“ und „Die tätowierte Seele“ gemeinsam ermitteln. Redakteurin Claudia Ohmer hat mit dem Krimiautor gesprochen.
Christoph Nellessen: Der Titel stammt von einem meiner Gedichte aus vergangenen Zeiten und ist etwa 20 Jahre alt.
Was erwartet die Leser im Buch?
Wir befinden uns im Frühjahr des Jahres 1651. Ein Mann wird mitten auf der Grenze zwischen den protestantischen Niederlanden, genauer gesagt in Dulken, und dem katholischen Erzbischofstum Köln, auf dem Gebiet von Vyrssen, in zwei Teile zerschnitten, aufgefunden. Parallel dazu verschwindet Johannes Nethox spurlos. Dann tauchen immer wieder neue Tote auf. Es gibt Verstärkung für die Triglaw. Alle Zeichen deuten auf eines hin: die Vergangenheit, die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, hat sie wieder eingeholt.
Was hat Sie an der Thematik gereizt?
Mich haben immer die alten Grenzstreitigkeiten interessiert. Der Grenzstreit zog sich über hundert Jahre hin und wurde später durch etliche Begehungen und Pflanzungen (Abraham’s Büsche) beigelegt. Die heutige Autobahn folgt ungefähr diesem Grenzverlauf. Dieses Thema passte gut zu dem Vorhaben, Dülken endlich einmal mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Der in zwei Teile zerschnittene Tote, mittig auf der Grenze abgelegt, soll symbolisch die Unterschiede zwischen den beiden Reichen darstellen. Der weitere Verlauf soll aber auch zeigen, dass schon damals das gesamte Europa nur „ein kleines Dorf“ und durch den Dreißigjährigen Krieg ordentlich durcheinander gewirbelt worden war.
Wie und wann kommen Sie auf Ihre Buchideen?
Die besten Einfälle habe ich immer um Mitternacht und so kam es dann auch, dass sich die Geschichte schnell und zügig entwickelte, mit Johannes Nethox und seiner Vergangenheit im Mittelpunkt.
Wie erfolgreich waren bisher Ihre beiden anderen Bücher?
Die erste Auflage von „Die tätowierte Seele“ war nach zwei Wochen vergriffen und die zweite folgte schnell. Insgesamt ähnliche Verkaufszahlen wie beim ersten Buch „Der Wintermörder“, das übrigens noch einmal als „Neuausgabe“ mit zusätzlichem Material erscheinen wird. Unter anderem mit Karten, Personenregister etc.
Haben Sie die Corona-Zeit zum Schreiben oder anderweitig genutzt?
Corona hat mich nicht großartig beeinflusst. Wir haben die anfängliche Corona-Zeit genutzt, um mehr Musik zu machen und mit unserer Gruppe „ Fyrasson“ ins Studio zu gehen. Mehr aus Jux haben wir uns anschließend mit einem eigenen Stück „Norrskenet“ bei dem Wettbewerb „Musik im Westen“ (WDR) beteiligt und unter fast tausend Mitbewerbern unerwartet den 2. Platz erreicht.
Und wie geht es weiter mit den Triglaw? Gibt es eine weitere Fortsetzung?
Ein weiteres Buch ist als unabhängiger Fall schon in der Vorbereitung. Der Titel steht schon fest und die Einführung ist schon geschrieben.