Ausstellung Tiefe Einblicke in die Seele

Mönchengladbach · „Gefühlte Momente“ – ein inklusives Fotoprojekt des RehaVereins: Auf der Bismarckstraße hat jetzt eine Ausstellung mit Aufnahmen von Menschen mit und ohne Behinderung.

„Zuversicht“ — Blick aus dem verlorenen Dunkel. Gefangen in einer depressiven Phase.

Foto: Ira Ingenpaß

Die ausdrucksstarken Bilder zeigen emotionale Momente von Menschen. Manche haben eine psychische Erkrankung, andere nicht. Erkennen kann man das nicht. Und das ist auch die zentrale Botschaft dieser Ausstellung. Gefühle sind normal und gehören existentiell zum Menschen dazu. Was wären wir ohne unsere Gefühle wie Glück, Trauer, Zufriedenheit oder Wut?

Alle Fotomodelle haben viel Mut bewiesen, sich mit ihren Licht- und Schattenmomenten auseinanderzusetzen und ihr Gefühl in einem emotionalen Moment auszudrücken. Vor allem Menschen mit einer seelischen Behinderung haben häufig einen getrübten oder reduzierten Blick auf ihre Gefühle und wenig Zugang zu ihren Stärken. Durch das gemeinsame Projekt in der Gruppe konnten sie eigene Fähigkeiten wiederentdecken und einen anderen Zugang zu ihrer Behinderung entwickeln.

Die Idee für dieses Projekt hatte Denise Brenneis, die seit einem Jahr als Genesungsbegleiterin beim Verein für die Rehabilitation psychisch Kranker beschäftigt ist. Genesungsbegleiter sind Experten mit eigener Psychiatrieerfahrung und können Menschen mit einer seelischen Behinderung aus einer anderen Perspektive unterstützen.

Fotografin war Ira Ingenpaß, der es bei „Gefühlte Momente“ nicht um Technik oder Kunst ging, sondern um die Sichtbarkeit der Menschen und das immer noch existierende Tabuthema psychische Erkrankungen. „Ich bilde nicht nur die Menschen ab, sondern fotografiere ihre Seele“, beschreibt die Tönisvorsterin das Projekt.

Mit der Ausstellung will der RehaVerein die Öffentlichkeit für das Thema psychische Behinderung sensibilisieren, Vorurteile abbauen und zudem die Besucher berühren.

(Report Anzeigenblatt)