Initiative „Meerbusch radaktiv“ Einzelhändler sollen Radverkehr pushen

Meerbusch · Im Rahmen ihrer Initiative „Meerbusch radaktiv“ möchte die Stadt mehr Menschen ermuntern, hier und da auch Einkäufe des täglichen Bedarfs mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu erledigen. Das ist auch Ziel des politischen „Arbeitskreises Radverkehr“, der aus dem Ausschuss für Klima, Umweltschutz und Bau des Stadtrates hervorgegangen ist.

Freuen sich über die neue Beschilderung an den Eingängen zum Edeka-Markt in Osterath (v.l.): Anika Kleinert von der Wirtschaftsförderung, Uwe und Nina Nettersheim und Dana Frey, Stabsstellenleiterin Umwelt und Klimaschutz.

Foto: Stadt Meerbusch

Hintergrund: Nach einer Bestandsanalyse, die als Grundlage für das Meerbuscher Mobilitätskonzept 2035+ erstellt wurde, legen die Meerbuscherinnen und Meerbuscher noch immer mehr als die Hälfte ihrer innerörtlichen Wegstrecken zwischen einem und drei Kilometern Länge mit dem Auto zurück. Das wiederum belastet die Ortskerne und verschärft Parkplatzprobleme. Erste Schritte zur Besserung der Situation sind bereits getan: In den Zentren der drei großen Stadtteile wurden im Jahr 2022 knapp 300 neue Fahrradbügel aufgestellt, an denen Räder sicher abgestellt und angeschlossen werden können.

„Fahrradfahrer spielen in den zentralen Versorgungsbereichen schon jetzt eine immer größere Rolle. Hier wollen wir – gerne auch in Zusammenarbeit mit dem heimischen Einzelhandel – unsere Infrastruktur weiter verbessern“, sagt Dana Frey, Leiterin der Stabsstelle Umwelt und Klimaschutz im Rathaus. Wie das praktisch funktionieren kann, zeigt die jüngste Kooperation mit dem Edeka-Frischemarkt in Osterath. Unmittelbar neben den Markteingängen stehen den Kunden nun insgesamt 30 neue Fahrradbügel zur Verfügung. Die Kosten übernahmen die Markt-Betreiber Uwe und Nina Nettersheim; die Stadt steuerte drei freundliche Hinweisschilder bei. Aufschrift: „Schön, dass Sie mit dem Rad gekommen sind.“

Uwe Nettersheim ist der Anregung der städtischen Wirtschaftsförderung gerne gefolgt. „Insbesondere seit die modernen Lastenräder immer beliebter werden, kommen mehr Kunden mit dem Rad zu uns – wenn nicht gerade ein Großeinkauf zu erledigen ist“, sagt er. Mit dem Rad könne man bequem „fast direkt ins Geschäft fahren“, spare sich das Rangieren auf dem Parkplatz, spare Energie und tue zugleich Gutes für die Umwelt. An den neuen Bügeln könnten hochwertige Räder zudem diebstahlsicherer abgeschlossen werden. Erste positive Resonanz aus der Kundschaft habe es schon gegeben.

Anika Kleinert von der Wirtschaftsförderung hofft, dass nun auch weitere Einzelhändler dem Vorbild folgen und ihren Kunden das Radfahren zum Einkauf schmackhaft machen. Interessierte können sich mit der Stabsstelle Umwelt im Technischen Dezernat oder mit der Wirtschaftsförderung im Rathaus in Verbindung setzen.