Einen „großen Rummel“ hatte sich die Braut zu ihrer Hochzeit gewünscht: „Wenn ich noch einmal heirate, dann aber richtig“, erzählt Hildegard Giers. In einem roséfarbenen langen Kleid mit Pailletten, mit Diadem im Haar und natürlich mit einem schmucken Bräutigam an ihrer Seite. Die Mitarbeiter*innen des Caritaszentrums Holt hatten den Garten festlich hergerichtet, wo Gemeindereferent Christoph Habrich die Hochzeit vor rund 30 Gästen abhielt. „Es ist eine große Geste des Lebens, dieses Fest miteinander zu feiern“, sagte er zu Beginn der Zeremonie. „Da passiert Ihnen beiden aus heiterem Himmel unglaubliches, nämlich die Liebe auf den ersten Blick.“
Und genauso war es vor zwei Jahren, als sich das Paar über den Weg lief. „Wir sind sehr sehr froh, dass wir uns getroffen haben“, bestätigt Anton Klier. „Wir unterstützen uns gegenseitig, sind immer zusammen.“ Seit einem Jahr sind sie verlobt und leben zusammen in einer kleinen Wohnung im Caritaszentrum Holt. Die Familie – er ist geschieden und hat eine Tochter, sie ist verwitwet und hat drei Töchter – sei doch schon sehr überrascht gewesen von den Hochzeitsplänen, „aber wir haben keinen gefragt, ob die einverstanden sind“, erzählt Anton Klier schmunzelnd.
Am Morgen der Hochzeit seien einige Tränen der Rührung geflossen, „aber das waren gute Tränen“, weiß die Braut. Die Wünsche des Paares sind bescheiden: „Glück und Gesundheit, und dass wir uns hier wie bisher sehr wohlfühlen“, so der Bräutigam.
Mindestens so aufgeregt wie das Brautpaar waren natürlich auch die Mitarbeiter*innen des sozialen Dienstes der Caritas, die in den letzten Tagen immer „rabbeliger“ geworden seien, weil dieses Ereignis wahrlich kein Alltag ist, so Gemeindereferent Habrich in seiner Predigt. „Aber jetzt wollen wir Hochzeit feiern“, sagte er freudig in die Menge – und gab damit das Zeichen für Retrieverhündin Elli, die die Ringe in einem mit Blumen geschmückten Körbchen zum Altar brachte. Elli gehört zu Kira Siegers, der Leiterin des sozialen Dienstes, und könnte neuer Therapiebegleithund der Einrichtung werden.
Nach der Segnung der Ringe und dem Anstecken gab es natürlich auch einen innigen Kuss, „damit das hier alles seine Ordnung hat“, wie Christoph Habrich lächelnd sagte. Gefeiert wurde anschließend auf der Terrasse des Caritaszentrums mit einem kleinen Sektempfang – und den besten Wünschen für dieses tolle Hochzeitspaar. Dem können wir uns nur anschließen!