Rotarier ermöglichen Hilfssendungen in Ukraine Medizinische Nothilfe

Meerbusch · „Aus eins mach zwei“ – so lautete die jüngste Initiative des Rotary Club Meerbusch, um das Leid in der Ukraine zu mildern. Das Prinzip: Jeder Euro, der an die Rotarier gespendet wurde, wurde von diesen verdoppelt und an das Medikamentenhilfswerk action medeor in Tönisvorst gegeben, das Transporte medizinischer Hilfsgüter in die Ukraine organisiert. Mindestens 50 000 Euro sollten so zusammenkommen – ein Ziel, das inzwischen deutlich übertroffen wurde.

Einsatz für die Ukraine (v.l.): Stefan Glimm und Daniel Wilm (beide Rotary Club Meerbusch) mit Angela Zeithammer und Sid Peruvemba (beide action medeor).

Foto: action medeor

„Wir haben uns zur Verdopplung von Spenden bis zu einer Höhe von 25 000 Euro verpflichtet,“ so Daniel Wilm, Präsident des Rotary Club Meerbusch. „Nachdem wir uns mit unserem Projekt ‚Mach den Himmel wieder blau!‘ für Flüchtlingskinder aus der Ukraine hier vor Ort bereits engagiert haben, lag es nahe, auch im Kriegsgebiet selbst helfen zu wollen.“ Und die Resonanz sowohl bei den eigenen Mitgliedern wie auch bei deren Bekannten und Freunden war überwältigend.

Mit action medeor wurde ein professioneller, in medizinischer Hilfe in Kriegsgebieten erfahrener Partner gewonnen. Bereits knapp 48 Stunden nach Kriegsausbruch, am 26. Februar, hat action medeor den ersten Lkw mit 30 Paletten und elf Tonnen medizinischem Hilfsmaterial im Wert von 55 000 Euro in die Ukraine gesandt. Dort kamen die Hilfsgüter am 1. März wohlbehalten in einem langjährig bekannten Partnerkrankenhaus in Ternopil an. Nach dieser erfolgreichen ‚Testfahrt‘ wurde ein zweiter Lkw mit 30 Paletten, diesmal im Wert von rund 180 000 Euro mit höherwertigen Medikamenten auf den Weg gebracht und erreichte am 7. März das Partnerkrankenhaus. Bereits am 9. März verließ der dritte Lkw Tönisvorst. Inzwischen ist das Krankenhaus in Ternopil zu einer Verteilerstelle für andere Krankenhäuser geworden. Derzeit werden zwei Lkw pro Woche in die ­Ukraine gesandt, wobei action medeor auch an weiteren Zugangsrouten arbeitet. 

„Vor unserem Spendenaufruf haben wir uns die Vorbereitung von Hilfstransporten bei action medeor in Tönisvorst angesehen“, so Stefan Glimm, beim RC Meerbusch mitverantwortlich für soziale Projekte und Öffentlichkeitsarbeit. „Unser Eindruck vor Ort und meine Erfahrungen als ehemaliger ehrenamtlicher Vorsitzender des Beirates von action medeor haben unsere Freunde im Rotary Club Meerbusch überzeugt, die Spendenaktion zu starten.“ Über 70 Einzelspender – vorwiegend aus der Region, aber auch aus Norddeutschland, aus Belgien und sogar aus Hongkong – konnten anschließend mobilisiert werden. Darüber hinaus wurde eine Aufstockung der Mittel durch Rotary Deutschland erfolgreich beantragt, die ebenfalls zur Verdopplung von Spenden genutzt wurden. „So haben wir 74 000 Euro an action medeor für den Transport von medizinischen Hilfsgütern in die Ukraine überreichen können“, freut sich Daniel Wilm.

„Wir sind dankbar für diese erfolgreiche Initiative des Rotary Club Meerbusch“, betont Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von action medeor. Sie unterstreiche einmal mehr, was gemeinsam über persönliche Netzwerke erreicht werden kann.