Neuer Gewerbepark Spatenstich im Logport IV

Kamp-Lintfort · Der Logport IV in Kamp-Lintfort, die erste Auslagerung Duisports aus dem Duisburger Hafen, wächst: Auf 43.000 Quadratmetern Fläche am Vinnmannsweg entsteht der „Alpha Industrial Gewerbepark Kamp-Lintfort“ für die Duisport-Tochter Bohnen Logistik.

So soll der Alpha-Gewerbepark im Herbst 2023 aussehen.

Foto: Alpha Industrial

Die Tiefbauer sind mit schwerem Gerät zugange und ebnen mit Baggern und Planierraupen das Gelände ein, um den Hochbau vorzubereiten. „Ende Dezember, Anfang Januar wird man dann schon die Spargelstangen sehen“, sagt Alpha-Geschäftsführer Ulrich Wörner und meint die über 150 Betonstützen, auf die dann die Dachträger für die beiden knapp 10.000 Quadratmeter großen Halleneinheiten gesetzt werden. Die sollen mit Fassade und Dach schnell witterungssicher gemacht werden. „Damit das Herzstück, die Hallensohle, trocken fertiggestellt werden kann“, so Wörner. Bis zu 50 Trockenbauer, Elektriker, Maler, Fliesenleger, Schlosser und Installateure für Lüftung und Sprinkleranlage sollen dann im kommenden Sommer den Bau schlüsselfertig machen. Drumherum entstehen 51 Mitarbeiter- und 13 Lkw-Parkplätze - und: ein Grillplatz auf einer grünen Wiese. „Für die Mitarbeiter“, so Wörner.

Im Herbst soll all das dann Bohnen Logistik zur Verfügung stehen, einem Kontraktlogistiker mit Schwerpunkt in der Getränkebranche. Das Unternehmen gehört seit 2017 zur Duisport-Gruppe und hat bereits einen Standort 22 Kilometer entfernt im Logport I in Rheinhausen.

Der energieeffiziente Bau soll nicht nur die neuesten Standards in Sachen Nachhaltigkeit erfüllen, sondern „auch in punkto Wertschätzung der Mitarbeiter“, wie Bohnen-Geschäftsführer Volker Grzybowski erklärt. Das werde gesehen, „wir kriegen Rückmeldung aus dem Markt“, so Grzybowski, „dass wir hier in Kamp-Lintfort ein vorzeigbares, wenn nicht ein Vorzeigeprojekt schaffen.“

Symbolischer Spatenstich (v. l.): Alpha-Industrial-Geschäftsführer Ulrich Wörner, die Bohnen-Logistik-Geschäftsführer Julian Schneider und Volker Grzybowski, der Duisburger Hafenchef Markus Bangen und Kamp-Lintforts Bürgermeister Christoph Landscheidt.

Foto: tw

Vor ziemlich genau zehn Jahren endete der Bergbau auf der Schachtanlage Friedrich Heinrich in Kamp-Lintfort. Damit einher ging für die Stadt die Aufgabe, ziemlich große Flächen zu entwickeln und einer neuen Nutzung zuzuführen, wie Bürgermeister Christoph Landscheidt in Erinnerung rief, zum Beispiel etwa 30 Hektar ehemaliger Kohlenlagerfläche. „Für viele Kamp-Lintforter war es durchaus befremdlich, dass sich der Duisburger Hafen mit Logport IV hierher ausdehnte“, sagt Landscheidt und erzählt, wie er beim Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jingpin 2014 im Logport Rheinhausen von einem lokalen Fotografen gefragt wurde: „Wird Kamp-Lintfort jetzt auch Teil der neuen Seidenstraße?“

„Werden wir nicht, wollen wir auch nicht“, so Landscheidt, aber: „Die Entwicklung hier auf Logport IV ist aus unserer Sicht sehr positiv.“ Er freue sich vor allem über neue „Blaumann-Arbeitsplätze“: „Wir können ja nicht nur Stellen für Hochschulabsolventen gebrauchen.“ In drei Jahren könnten die Mitarbeiter dann auch mit dem Regionalexpress Duisburg-Moers hier anreisen, so Landscheidt, und findet den Alpha-Gewerbepark auch deshalb „nachhaltig in jeder Hinsicht“.

„Ein Spatenstich ist für den Hafenchef immer ein Hochamt“, freut sich der Vorstandsvorsitzende der Duisburger Hafen-AG Markus Bangen, macht „nicht nur im Scherz“ noch ein bisschen Druck, damit Zeitplan und Kalkulation eingehalten werden und verspricht seinerseits: „Wir werden alles daran setzen, viele Jahrzehnte hier erfolgreich zu sein.“