"Salon" ist für Musik ungefähr das, was "Boulevard" fürs Theater ist: Gerade in Deutschland ein etwas herablassender Zusatz. Seicht, sentimental, Klamauk. Dahinter steckt schlimmster Dünkel: Was so viel Publikum bekommt, kann keine Kunst sein. Im Gegenteil wissen natürlich Schauspieler wie Musiker: Leicht ist das Schwerste!
Dieser Herausforderung stellt sich das neugegründete Salonorchester der Duisburger Philharmoniker. Für seinen allerersten Auftritt gibt's "Rosen aus dem Süden". Der Konzertwalzer von Johann Strauss (Sohn) gibt die Überschrift für das Programm, in dem sich vom Wiener Walzerkönig außerdem Ouvertüre und Csardas aus dem Welterfolg "Die Fledermaus", die "Tritsch-Tratsch-Polka" und "Unter Donner und Blitz" finden. Und, natürlich: "Wiener Blut".
Dazu gibt's Gesangsnummern wie den musikalischen Höhepunkt von Nico Dostals Operette "Clivia", "Ich bin verliebt", das Vilja-Lied aus Franz Lehárs "Lustiger Witwe" und "Du sollst der Kaiser meiner Seele sein" aus Robert Stolz' Operette "Der Favorit".
Damit diese zuckersüßen Operettenperlen auch wirklich nach leichtem Musenkuss klingen oder vielmehr, jawohl, schmecken, braucht's auch da eine Fachkraft: Alexander von der Weth hat in den größten Häusern der Welt gesungen, eine schlimme Stimmkrise besiegt und neben großen Opernpartien und Avantgarde-Konzerten sich auch immer wieder als Operettendiva mit Witz, Charme und Glamour erwiesen. Leiter des Salonorchesters ist der Philharmoniker-Konzertmeister Tonio Schibel, der in der Tradition der geigenden Dirigenten von Familie Strauss bis Wili Boskovsky vollends bzw. vollendet die Wiener Ballatmosphäre komplettiert.
"Rosen aus dem Süden", die Salonorchester-Premiere mit luxurierendem Farbenspiel und virtuosem Schwung, steigt am Freitag, 7. September, um 19.30 Uhr im Opernfoyer des Theaters Duisburg. Karten: (0203) 283 62 100.