Sören Link hatte es schon vorher geahnt. "Das gibt einen Heimsieg. Der MSV gewinnt 2:0", verkündete der Oberbürgermeister kurz vor dem Anpfiff und entschwand in Richtung Business-Loge. Damit lag er goldrichtig. Als die 90 Minuten auf glitschig-kaltem Geläuf bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gelaufen waren, machte Boris Tashchy im Spielertunnel seiner Freude lautstark Luft. Mit gereckter Faust und Jubelsprung ließ er die Anspannung raus. "Wir haben immer gesagt, dass es für uns wichtig ist, kontinuierlich zu punkten. Und das haben wir heute wieder getan", strahlte der Torschütze zum 2:0.
Ein paar Meter weiter stand Lukas Fröde und sah ähnlich zufrieden aus. Fröde fehlte vergangene Woche bei der 0:4-Pleite in Regensburg. Seine Präsenz im Mittelfeld und seine Zweikampfstärke inklusive Lufthoheit waren wichtige Gründe für den Heimsieg gegen Fürth. "Wir haben heute den Spieß einfach mal umgedreht und - anders als zu Saisonbeginn - aus wenigen Chancen viel gemacht", freute sich Fröde über den erneuten Heimdreier. Er wusste aber auch, dass es bei den Zebras noch Optimierungsbedarf gibt. "Wir haben zwischendurch den Faden verloren, standen zu weit weg und hatten auch in ein, zwei Situationen das Glück auf unserer Seite." So zum Beispiel in Minute 28 als Stanislav Iljutcenko einen schönen Schlenzer von Marco Caligiuri auf der Linie klärte. Überhaupt Iljutcenko. "Er hat das nicht nur in dieser Situation überragend gemacht, er war der Mann des Spiels", befand MSV-Analyst Philipp Klug. Und hatte damit absolut recht. Denn "Stana" leitete beide Treffer durch seinen bedingungslosen Einsatz ein. Das 1:0 fiel dabei ausgerechnet in der Phase, in der die Gäste nach schwachem Start drauf und dran waren, die Partie zu ihren Gunsten zu kippen. Der erneut leicht unsicher wirkende Cauly Souza hatte nach Sahnepass von Moritz Stoppelkamp per Kopf zur Führung getroffen. Beim 2:0 kratzte Iljutcenko den Ball per Grätsche von der Grundlinie direkt zu Tashchy, der kurz vor dem Halbzeitpfiff eiskalt verwandelte.