Die Methoden von Trickbetrügern: Offline und online

Das Landeskriminalamt (LKA) warnt regelmäßig vor Trickbetrügern. Deren Zahl hat sich im Jahr 2016 zwar verringert, dafür sind ihre Maschen kreativer geworden. Nicht nur in der Öffentlichkeit schlagen sie zu, wie etwa beim Antanzen in der Diskothek, mit dem Geldwechseltrick vor dem Parkautomaten oder mithilfe vermeintlicher Petitionslisten.

Auch am Telefon und im Internet erdreisten sich die Kriminellen.

Dabei haben sie es vor allem auf Senioren abgesehen, bei denen sie hoffen, leichtes Spiel zu haben. Denn ältere Menschen sind Studien zufolge vertrauensseliger, da die für das Frühwarnsystem zuständige Gehirnregion im Alter geschwächt ist.

Das machen sich Betrüger zunutze: Vertreter der Wasserwerke, ein vom Vermieter beauftragter Handwerkerbetrieb oder hilfsbereite Rauchmelder-Kontrolleure sind nicht immer das, was sie zu sein vorgeben. Meist melden sich die Betrüger im Voraus telefonisch, die Nummern haben sie aus dem Internet oder dem örtlichen Telefonbuch. Mit geheuchelter Freundlichkeit gewinnen sie das Vertrauen des Angerufenen und machen Termine für Reparaturarbeiten oder ähnliches aus. Die Täter erscheinen dann in voller Montur, machen sich augenscheinlich gleich ans Werk, doch eigentlich nutzen sie die Zeit, um Sparbücher und teure Andenken zu erbeuten. Wie Sie sich schützen können

  1. Machen Sie am Telefon keine Angaben zu ihren Finanzen oder Familienverhältnissen.
  2. Wenn Sie alleine wohnen, verraten Sie dies nicht.
  3. Prüfen Sie unaufgeforderte Angebote gründlich.
  4. Lassen Sie grundsätzlich keine fremden Personen in Ihre Wohnung und ziehen Sie im Verdachtsfall vertrauenswürdige Nachbarn zurate.

Immer mehr Senioren nutzen das Internet. Durch den erst kürzlich abgeschlossenen Ausbau des Breitbandnetzwerks in Duisburg und Umgebung ist dies komfortabler als je zuvor. Das Internet birgt jedoch Gefahren. Sogenannte "Phishing-Mails" zum Beispiel, die den Computer mit Schadsoftware infizieren oder persönliche Daten abzwacken, gehören zu den Klassikern des Online-Betrugs. Früher waren sie noch vergleichsweise einfach anhand schlechter Grammatik, unpersönlicher Anrede, unglaubwürdiger Gratis-Angebote oder Lottogewinne und "todsicheren Einnahmemodellen" zu erkennen. Heute betreiben die Betrüger mehr Aufwand in puncto Formulierung und Gestaltung, verstecken sich unter dem Deckmantel bekannter Unternehmen wie Amazon oder PayPal und fordern die Begleichung einer ausstehenden Rechnung oder die Überprüfung der Konto-Sicherheitseinstellungen. Wie Sie sich schützen können

  1. Klicken Sie nie ohne vorherige Prüfung auf Links.
  2. Vermeiden Sie es, in den E-Mail-Text zu klicken, denn dieser ist oft in eine Bilddatei eingebunden, die als verdeckter Hyperlink funktioniert.
  3. Denken Sie nach, ob Sie die Firma kennen und vielleicht ein Abo oder einen Newsletter bei ihr abgeschlossen haben.
  4. Werfen Sie einen genauen Blick auf den Absender. Eine seriöse E-Mail-Adresse erkennen Sie an verschiedenen Merkmalen — der Absender verwendet in diesem Fall beispielsweise in der Adresse seinen Klarnamen mit Vor- und Zunamen und kein dubioses Pseudonym.
  5. Seltsam anmutende Zeichenfolgen sowie seltene Domain-Endungen sind weitere Hinweise.
  6. Bei digitaler Post von Ihnen unbekannten Personen, die diese über Freemail-Anbieter verschicken, ist zunächst Vorsicht angebracht.
  7. Manchmal ähnelt die Adresse aber auch der des imitierten Unternehmens. Dann sollten Sie sie genau mit der auf der Firmenwebseite angegebenen vergleichen: So könnte die Originaladresse einer Bank etwa www.qualitaetsbank.com heißen und die Fälschung www.qualitätsbank.com.

In Wassenberg und Wegberg wurden dieses Jahr schon 17 Menschen Opfer dreister Identitätsfälscher, die sich die Wirkung einer offiziellen Autorität zunutze machen. Sie gehen äußerst schnell und professionell vor und stehen urplötzlich mitsamt täuschend echter Uniform und Polizeimarke auf der Fußmatte. Unter dem Vorwand, beim Nachbar sei eingebrochen worden, führen sie eine Wohnungsdurchsuchung durch und erbeuten Schmuck und Erbstücke. Andere setzen überrumpelte Mieter mit angeblichen Strafverfahren unter Druck und verlangen noch an Ort und Stelle Bargeld. In einigen Fällen rufen die Täter vorher an und manipulieren per Computersoftware die Rufnummernanzeige, sodass diese Zahlenfolge "110" anzeigt. Wie Sie sich schützen können

  1. Lassen Sie grundsätzlich keine Wertgegenstände und größeren Geldbeträge offen in der Wohnung herumliegen.
  2. Bitten Sie die vermeintlichen Beamten, Ihnen ihre Dienstausweise zu zeigen.
  3. Rufen Sie im Zweifelsfall direkt bei der Polizei an: Greifen Sie selbst zum Hörer, statt sich ein Telefon mit bereits gewählter Nummer geben zu lassen.