Über das gesamte Jahr will „Stadt machen!“ mit Diskussionen, Spaziergängen, Vorträgen und Workshops neue Perspektiven auf die eigene Stadt eröffnen. „Als Raum, in dem wir als Mitglieder einer Gesellschaft schalten und walten“, sagt Janna Hüttebräucker, Projektkoordinatorin vom „W“ im Wallzentrum, was jedenfalls wünschenswert wäre: „Welche Möglichkeiten der Beteiligung haben wir?“
Die Reihe gehe erstmal von Moers aus, erklärt Hüttebräucker, sei aber auch auf andere Städte übertragbar. Zum Beispiel Duisburg: Daher kommen die beiden Kooperationspartner, das Europe-Dircet-Zentrum und das „Laboratorium“. Die europaweit 440 Europe-Direct-Zentren sollen die direkte, kontinuierliche Kommunikation zwischen Bürgern und EU gewährleisten. Das Laboratorium entwickelt in Trägerschaft der evangelischen Kirche seit über zehn Jahren vielfältige Bildungsformate.
„Wir hoffen, dass wir die Exkursion nach Eupen (geplant für den 19. Juni, Anm. d. Red.) machen können“, sagt Dieter Zisenis vom Laboratorium, in der dortigen deutschsprachigen Gemeinschaft nämlich sei ein Bürgerrat gesetzlich etabliert worden - neben Bürgergenossenschaften ein Modell, für das sich das Laboratorium besonders interessiert. Beispielhaft sei etwa der „Schwarze Adler“ in Rheinberg-Vierbaum, der mittlerweile von einer Genossenschaft erfolgreich getragen und betrieben wird. „Mit unserem Schwerpunkt ’Genossenschaften’ untersuchen wir, welche alternativen Ökonomien möglich sind“, so Zisenis. Aus dem Laboratorium kommt auch die Auftaktveranstaltung: Am Mittwoch, 3. März, um 18.30 Uhr spricht Architektin Gabu Heindl über „Radikale Demokratie in der Stadtplanung“. Für die Teilnahme am Online-Gespräch ist eine Anmeldung per E-Mail an kda@kirche-duisburg.de erforderlich.
„Wir lehnen uns ja ziemlich weit aus dem Fenster“, sagt Hüttebräucker und unterstreicht damit den Anspruch der Veranstaltungsreihe, eben „Stadt machen!“, meint zunächst aber die Planung, nämlich: erstmal davon ausgehen, dass was stattfinden kann. Das Programm gibt es deshalb ganz bewusst nur online. Hüttebräucker hofft, dass die Stadtspaziergänge, die im Mai beginnen sollen, stattfinden dürfen, „coronakonform an der frischen Luft“. Im Sommer soll endlich der Bürgerchor das Grundgesetz singen dürfen, und ein Workshop zu Parkour - „eine Sportart, die sich mehr als alles andere die Stadt zu eigen macht“, so Hüttebräucker - wäre auf Asphalt auch spannender als am Bildschirm.
„Es wird laufend aktualisiert“, sagt Hüttebräucker zum Programm - sehen lassen kann es sich aber jetzt schon (sowieso!) unter https://www.dasw.de/reihe/stadt-machen/