Am 21. September ist Welt-Alzheimertag Demenz: Hilfen annehmen

Rheydt · Gestern, 21. September, war Welt-Alzheimertag. In Deutschland sind 2024 schon 1,8 Millionen Menschen von Demenz betroffen; Tendenz steigend. Der Grund: Die Gesellschaft wird älter, und es gibt immer mehr Hoch- und Höchstbetagte, erklärt der Chefarzt der Geriatrie im Elisabeth-Krankenhaus, Dr. med. Thomas Jaeger.

Bereits im frühen Krankheitsverlauf einer Demenz ist es wichtig, Hilfe wie zum Beispiel durch ambulante Pflegedienste, eine Tagespflege oder Selbsthilfeorganisationen anzunehmen.

Foto: Monsters of Media/Kamil Albecht/Vitali Unrau

Unter einer Demenz versteht man den meist schleichenden Verlust geistiger Fähigkeiten, besonders des Gedächtnisses, aber auch des Denkvermögens, der Orientierung, der Rechenfähigkeit oder des vorausschauenden Planens. Dies führt zu einer zunehmenden Beeinträchtigung des täglichen Lebens. Da das Alter der größte Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz ist, nimmt die Zahl der Betroffenen mit steigender Anzahl der hochaltrigen Menschen stetig zu. „Während bei den 70-Jährigen etwa drei Prozent an Demenz erkrankt sind, sind es bei den über 90-Jährigen knapp 40 Prozent“, nennt Dr. Thomas Jaeger Zahlen.

Mit nahezu 60 Prozent ist die Alzheimerkrankheit mit Abstand die wichtigste Ursache von Demenz, danach folgen vor allem gefäßbedingte Gehirnschäden. Etwa zehn Prozent der Demenzerkrankungen sind auf einen Vitamin-B12 Mangel zurückzuführen und können bei frühzeitiger Diagnose ursächlich behandelt und damit geheilt werden. Deswegen ist es so wichtig, sich bei den ersten Hinweisen ärztlich untersuchen und gegebenenfalls behandeln zu lassen. Auch die meisten anderen Demenzformen, wie die Alzheimerdemenz, können durch ärztliche Behandlung in ihrem Verlauf verzögert werden.

Dr. Thomas Jaeger

Foto: Monsters of Media/Kamil Albecht

Einen gewissen Schutz vor der Entwicklung einer Demenz bieten eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, Sport, der Einstellung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Blutfetten und lebenslanges Lernen sowie intensive soziale Kontakte.

Dr. Jaeger betont, dass eine Demenzerkrankung die ganze Familie, insbesondere die Partnerin oder den Partner massiv belastet. Deshalb sei es notwendig, bereits früh im Krankheitsverlauf Hilfe wie zum Beispiel durch ambulante Pflegedienste, eine Tagespflege oder Selbsthilfeorganisationen anzunehmen. „In unserer Geriatrischen Klinik legen wir, neben einer optimalen medizinischen Behandlung, großen Wert auf eine umfassende Beratung unserer von Demenz betroffenen Patienten und deren Angehörigen“, erzählt der Geriatrie-Chefarzt.

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