Wie lebte es sich vor 1900 Jahren, als Gellep römischer Stützpunkt und Handelsposten an der Rheingrenze war? Das wird am Wochenende auf dem Grabungsgelände in Gellep gezeigt- "In dieser Form findet das Fest zum ersten Mal statt", so Museumsleiterin Dr. Jennifer Morscheiser. Der Eintritt und die Führungen sind kostenfrei.
Ein römisches Lager mit Handwerkern und Soldaten in authentischer Gewandung gibt Einblick in die Historie. "Wir haben als einen Höhepunkt eine römische Reitereinheit, die einmal am Tag eine Vorführung macht", berichtet Morscheiser. Im Lager lernen kleine und große Gäste unter anderem einen römischer Bäcker kennen, einen Schmied, einen Edelsteinschleifer, einen Arzt und einen Lehrer aus der Antike, Hilfstruppen und Prätorianer.
Dort können Kinder sich auch eine Legionärsrüstung anprobieren. An einigen Ständen können Kinder und Erwachsene selbst aktiv werden und Rundmühlen und Lederbeutel basteln. Zur Stärkung gibt es römische Gerichte.
Zudem kann das Grabungsgelände bei Führungen mit Archäologen erkundet werden. Die Mitarbeiter des Museums Burg Linn erklären dort Techniken der Ausgrabungen. Unter der Leitung des Stadtarchäologen Dr. Hans-Peter Schletter gräbt ein Team auf einer Fläche von 3,7 Hektar seit April im römisch-fränkischen Gräberfeld und im Bereich der römischen Siedlung Gelduba.
Auslöser für die Ausgrabung ist die geplante Getreidemühle der österreichischen Good Mills Group, die an dieser Stelle entstehen soll. Ohne vorherige archäologische Ausgrabung würden durch das Bauvorhaben bedeutende Informationen an einem der wichtigsten archäologischen Fundplätze Europas verloren gehen.
Das Castellfest an der Gelleper Straße in Krefeld findet am Samstag, 23. September, von 14 bis 19 Uhr und Sonntag, 24. September, von 11 bis 17 Uhr statt. Parkplätze gibt es entlang des Castellwegs. Die Anfahrt mit dem Fahrrad und den öffentlichen Verkehrsmitteln wird empfohlen.
