Junge Leute aus aller Herren Länder besuchten die Burg Linn. Was sie besonders beeindruckte, war nicht etwa der hohe Turm, sondern die originale Notenschrift von Johannes Brahms, die dort lagert. Denn die jungen Frauen und Männer zwischen 19 und 24 Jahre sind Musiker. Sie kamen aus Russland, China, Italien, Polen und Weißrussland. Vor Ostern belegten sie den Krefelder internationalen Meisterkurs. Es war ein ganz besonderer: Vor genau zehn Jahren haben der japanische Klavierhersteller Kawai und die Krefelder Musikschule die hochkarätigen Meisterkurse entwickelt. Die Firma Kawai sichtet auf internationalem Parkett begabte junge Pianisten; die Musikschule stellt ihre Räume zur Verfügung. Davon profitieren beide Partner. „Ich bin absolut überwältigt von dem Niveau des diesjährigen Kurses“, begeisterte sich Musikschuldirektor Ralph Schürmanns, „wer aber hört, wie oft die jungen Pianisten hier üben, weiß woher es kommt.“ Die Übungen leitete die japanische Pianistin Professor Akiko Ebi. „Eine wunderbare Pädagogin“, unterstrich Schürmanns, „sie hält die jungen Künstler dazu an, jede einzelne Note mit einem eigenen Ausdruck zu versehen.“ Davon überzeugten sich auch die Zuhörer, die sich regelmäßig zu den Übungsstunden einfanden. Sie sind der Schule willkommen und dürfen stets kostenlos den Meisterkursen beiwohnen.
Für die Stadt Krefeld, die das Projekt Meisterkurse helfend begleitet, bedeuten die Meisterkurse eine Veranstaltung von einem Niveau, das man im weiteren lokalen Umfeld so nicht wieder findet. Deshalb ist zu begrüßen, dass auch nach dem zehnten Jahr die Zusammenarbeit zwischen Kawai und Musikschule fortgesetzt werden soll. So strahlt Krefeld in die Welt aus.