Hintergrund: "Jedes 100. Kind wird mit einem Herzfehler geboren. Damit gehören diese zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen", erklärt Pflegepädagogin Silke Seiffert, die den Kongress organisiert.
Die Problematik hat dabei eine andere Dimension: "Neugeborene oder Kleinkinder können Herzbeschwerden nicht artikulieren. Daher ist zum Beispiel das frühzeitige Erkennen und eine fundierte Diagnose-Stellung sehr wichtig", so Seiffert.
Eine Möglichkeit ist dabei das neue Pulsoxymetrie-Screening, eine Früherkennungs-Untersuchung in den ersten zwei Tagen nach der Geburt, die seit Anfang des Jahres durchgeführt wird. Eine herausragende Bedeutung hat auch die Beobachtung der kleinen Patienten durch die Pflege-Fachpersonen, z.B. um Trinkschwäche oder Kaltschweißigkeit richtig zu deuten.
Der Tag verbindet wieder Aspekte aus der Medizin und der Pflege und verdeutlicht die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit in der Pädiatrie.
Neu ist bei dieser Veranstaltung, dass es erstmals neben den insgesamt fünf Vorträgen zwei Workshop-Reihen mit jeweils drei Themen gibt. "Damit möchten wir den Praxisbezug noch ausbauen", so Seiffert. Damit die Teilnehmer immer zwei der drei Workshop-Themen nutzen können, wird die Reihe einmal vor und einmal nach der Mittagspause angeboten.
Zu den Vortragenden gehören Prof. Dr. Tim Niehues und der Leitende Oberarzt Dr. med. Peter Terhoeven (Helios Kinderklinik Krefeld), Fachkinderkrankenschwestern aus deutschen Herzzentren und der leitende Oberarzt Kinderkardiologie des deutschen Herzzentrums St. Augustin.
Die Betreuung der herzkranken Kinder bedeutet auch immer die Betreuung der gesamten Familie. Der Bundesverband Herzkranke Kinder stellt das Konzept des Eltern-Coachings vor und wie Pflegefachpersonen dieses in ihre Arbeit integrieren können.
Der familienorientierte Ansatz wird auch in einem der Workshops anhand der Familienorientierten Reha für die gesamte Familie vertiefend dargestellt. Welche pflegerischen Möglichkeiten aus dem naturheilkundlichen Bereich für herzkranke Kinder möglich sind, wird ebenfalls in einem Workshop praktisch erarbeitet ebenso wie der Umgang mit einem kardiologischen Notfall auf einer allgemein-pädiatrischen Station. Denn auch ein herzkrankes Kind bricht sich mal einen Arm und wird mit einer Gehirnerschütterung stationär behandelt.
Der Tag der Kinderkrankenpflege findet in diesem Jahr erstmals in der Fabrik Heeder (Virchow-Str. 130) statt. Dieser Veranstaltungsort ermöglicht eine leichtere Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Vorträge und Workshops beginnen um 9 Uhr, Ende ist gegen 17 Uhr.
Interessenten können sich noch anmelden. Infos gibt es bei der DRK-Schwesternschaft Krefeld, Silke Seiffert, Tel.: 02151 / 58 97 12, E-Mail: seiffert@drk-schwesternschaft-kr.de oder auf www.drk-schwesternschaft-kr.de — dort ist auch das Programm einsehbar.