Welche Modernisierungsmaßnahmen sind im Eigenheim besonders wichtig?

Die Modernisierungen im eigenen Heim sind wohl ein Projekt, das Hausbesitzer beständig verfolgt. So manches Mal scheint es, als hätte man gerade erst die eine Arbeit abgeschlossen, da kommt auch schon die nächste Maßnahme. Aber welche Maßnahmen sind wirklich wichtig und sollten zeitnah angegangen werden? Was ist, wenn gerade erst ein Haus gekauft wurde? Worauf kommt es nun an und welche Arbeiten lohnen sich wirklich, möglichst schnell erledigt zu werden? Dieser Artikel schaut sich das Thema einmal an.

Eine Modernisierung kann viele Maßnahmen umfassen. Eine Verbesserung der Energieeffizienz wird dabei häufig sogar gefördert.

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Maßnahmen planen und Finanzierungsplan aufstellen

Jede Modernisierungsmaßnahme kostet Geld und die wenigsten Hausbesitzer haben so viel auf der »hohen Kante«, dass sie sich alle Maßnahmen direkt und eigenständig leisten können. Kreditgeber wollen jedoch wissen, was auf sie zukommt und welche Arbeiten geplant sind. Immerhin steigern manche Arbeiten auch den Wert des Hauses. Daher ist ein Maßnahmenplan mitsamt Kostenvoranschlägen sehr wichtig. Zudem gilt es, einen guten Finanzierungsplan aufzustellen, wobei die Finanzierung die etwaigen Förderungen nicht ignorieren sollte:

  • Kfw-Förderkredite – für Modernisierungen rundum die Heizung und Dämmung gibt die Kfz-Bank spezielle Förderkredite.
  • Bundesland/EU – auch auf Bundeslandebene oder EU-Ebene könnte es Darlehen oder Förderbeträge geben. Manche Regionen oder Landkreise bezuschussen beispielsweise gezielt neue Heizungsanlagen oder bieten auf diesem Gebiet besondere Vergünstigungen.

Manchmal ist es auch sinnvoll, nicht allein nach Krediten oder Förderungen rund um den Heizungsaustausch zu schauen, sondern nach Modernisierungsförderungen. Obgleich beides zusammengehört, werden sie finanziell doch hin und wieder unterschiedlich behandelt. Fördert ein Landkreis oder eine Gemeinde zudem gezielt den Erhalt des Altbaubestandes, kann es gut möglich sein, dass es nun noch ganz andere Förderungsmöglichkeiten gibt.

Förderungen sind zudem auch möglich, wenn die Modernisierung mit dem Hauskauf zusammenfällt. In diesem Fall der Gesamtbetrag über die besicherte Immobilienfinanzierung finanziert. Diesbezüglich sollten Interessenten vorher einen genauen Blick auf die Konditionen werfen und mögliche Förderprodukte bezüglich Energieeffizienz mit einbeziehen.

Modernisierung der Heizungsanlage

Im schlimmsten Fall ist eine Modernisierung notwendig, weil die alte Heizung schlichtweg nicht mehr oder nicht mehr zuverlässig funktioniert. Bis zu diesem Zeitpunkt sollten Eigenheimbesitzer nicht warten, denn nicht nur herrscht nun Zeitdruck, sie haben auch aufgrund des Zeitdrucks einen wesentlich geringeren Spielraum. Allgemein gilt für bisherige Heizungsanlagen, dass sie ungefähr nach durchschnittlich 17 Jahren erneuert werden müssen. Das hat Gründe:

  • Effektivität – gemessen an den modernen Standards sind alte Anlagen schlichtweg weniger effektiv. Sie verbrauchen mehr Heizmittel, bieten aber eine geringere Wärmeausbeute.
  • Anforderungen – der Gesetzgeber geht seit Jahren gegen veraltete Heizungsanlagen vor. Ein gutes Beispiel sind die Nachtspeicheröfen aus den 70er-Jahren, die nach und nach verschwinden müssen. Auch alte Kohle- oder Ölöfen müssen aufgrund der gesetzlichen Anforderungen weichen.
  • Kosten – dieser Punkt hängt mit der Effektivität zusammen. Eine alte Heizungsanlage verbraucht beispielsweise wesentlich mehr Öl, als eine neue Anlage.

Auf Dauer betrachtet hilft eine neue Anlage dabei, Geld zu sparen. Gewiss ist die Anschaffung und Installation teuer, doch wer am Ende deutlich Heizkosten ansparen kann, der hat die Anschaffungskosten bald wieder drin. Und welche Anlagen eignen sich?

  • Wärmepumpe – sie ist aktuell das Nonplusultra. Sie ist unabhängig aller Versorger, denn wird sie auch noch mit dem hauseigenen Solarstrom versorgt, sind sogar die Stromkosten uninteressant. Dafür ist sie in der Anschaffung das teuerste Modell, gerade dann, wenn eine Erdwärmepumpe genutzt wird. Da sie allerdings recht wartungsarm ist und keine Belieferung mit Heizstoffen benötigt, hilft sie dauerhaft beim Sparen.
  • Gasheizung – moderne Gasheizungen sind nicht mehr mit den alten Modellen vergleichbar. Auch sie sind sparsam, dafür jedoch günstiger als die Wärmepumpe. Der Nachteil ist, dass Hausbesitzer mitunter einen Gastank benötigen und selbstständig die Befüllung regeln müssen, sofern das Haus nicht an die Gasleitung angeschlossen werden kann.
  • Zusatzmethoden – viele Eigenheimbesitzer nutzen mittlerweile verschiedene Heizmethoden. So heizen sie mit Pelletöfen oder einem Kamin während der Übergangszeit oder an besonders kalten Tagen. Für die Installation jeglicher Kamine werden natürlich Kosten fällig, da ein Schornstein notwendig ist, der Kamin abgenommen werden muss – und der Kamin jährlich geprüft wird. Einfacher sind schlichte Elektroheizungen, die teils wie Spiegel oder Bilder wirken und für die Benutzung nur in die Steckdose gesteckt werden müssen.

Generell ist es sinnvoll, sich vor einer Entscheidung ausgiebig vor Ort beraten zu lassen. Nicht immer reicht eine neue Anlage aus, um das Haus zuverlässig zu wärmen. Zudem sollten sich Hauseigentümer verschiedene Kostenvoranschläge einholen.

Wärmedämmung und Belüftung

Fakt ist, dass die beste und modernste Heizungsanlage keinen Sinn hat, wenn das Haus schlecht gedämmt ist oder die Fenster so viel Luft durchlassen, dass sie auch ausgehangen werden könnten. Es ist kein Wunder, dass viele Heizungsmodernisierungen mit dem Einbau neuer Fenster und einer neuen Dämmung einhergehen. Hier gilt: Wer es warm haben möchte, der stellt auch keine Kerze in den Kühlschrank. Einfach dämmen und Fenster austauschen reicht jedoch nicht, denn es kommt auf die Belüftung und das Haus an:

  • Experten fragen – Dämmung und Fenster hängen immer von dem Haus an sich ab. Werden beispielsweise in einen Altbau einfach nur neue Fenster eingebaut und die Wände mit dicken Dämmplatten versehen, kann es schnell zu Schimmel kommen.
  • Belüftung planen – manchmal kann die Belüftung schon äußerst einfach sichergestellt werden. Einige Fenster besitzen nun schlichtweg kleine Lüftungsschlitze, die für einen unmerklichen Luftaustausch sorgen.
  • Projekt umsetzen – sobald bekannt ist, welche Optionen bestehen, lässt sich das Projekt umsetzen. Das sollte nun möglichst mit dem Heizungsaustausch zusammen erfolgen.

Wichtig ist daran zu denken, dass die modernen Belüftungssysteme aus Neubauten in älteren Häusern nicht immer umgesetzt werden können. Wird nun also das Haus recht luftdicht verschlossen, muss das eigene Lüftungsverhalten verändert werden. Abhilfe können Belüftungsanlagen schaffen, die gezielt feuchtere Raumluft aus dem Haus transportieren.

Wer vorher die Maßnahmen genau plant, erhält schnell einen Kostenüberblick.

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Fazit - erst planen, dann umsetzen

Streikt die Heizung unwiderruflich und ist das Wasser auch im Hochsommer eisig kalt, bleibt nicht mehr viel Zeit. Daher sollten Hausbesitzer sich schon vorzeitig mit einer Modernisierung der Heizungsanlage auseinandersetzen und prüfen, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Ist es finanziell möglich, bietet sich im selben Zug eine neue Dämmung oder auch neue Fenster an. Wer einen guten Plan aufstellt und Kostenvoranschläge vorlegen kann, der hat es mit der Finanzierung deutlich einfacher, zumal nun auch Förderkredite genutzt werden können.