Nach Unfall in Nukleartechnik-Werk Siempelkamp will Bürger informieren

Krefeld · Nach der Explosion in der Schmelzeinrichtung "Carla" bei Siempelkamp Nukleartechnik in Inrath steht die Informationspolitik des Unternehmens in der Kritik. Darauf will die Firma nun mit einer Informationsveranstaltung reagieren.

Der Zeitpunkt soll in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden.

Bei der Verpuffung waren leicht strahlenden Partikel in den Innenbereich einer Werkshalle, der sogenannten Leitwarte, geschleudert worden. Verletzt wurde niemand. Laut Bezirksregierung wurde in der Halle eine um das Zwei- bis Dreifache erhöhte Strahlung gemessen (120 Nanosievert pro Stunde).

Die Glasfront der Werkshalle wurde zerstört. Die Halle ist zurzeit wetterdicht verschlossen. Sie wird nun von Kontaminationen gereinigt. Siempelkamp teilt mit: "Es wurden keine radiologischen Auffälligkeiten festgestellt". Eine Gefahr für Anwohner habe zu keinem Zeitpunkt bestanden.

Scharfe Kritik an Siempelkamps Informationspolitik üben die Grünen. Dass die Ergebnisse der Strahlenmessung erst nach Presseanfragen bei der Bezirksregierung öffentlich wurden, nennt Grünen Ratsfrau Anja Cäsar einen Skandal. Der Firma wirft sie vor, den Betroffenen Informationen zu verweigern.

Die UWG hat sich mit einem Fragenkatalog an Siempelkamp gewandt. Die Politik bewegt auch die Frage, wieso Stadt, Feuerwehr und Polizei nicht sofort über den Unfall informiert wurden. Darüber wird am 9. Dezember im Krefelder Umweltausschuss geredet.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)