Wie viel Betreuung benötigt ein Baby? Das durften die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs der Hülser Gesamtschule drei Tage und Nächte lang hautnah ausprobieren.
Im Rahmen des diesjährigen Sexualprojektes „Coole Jungs – taffe Mädchen“ informierte der Sozialdienst katholischer Frauen Krefeld e.V. die Neuntklässler intensiv über die herausfordernden Aufgaben einer frühen Elternschaft.
Einige Schülerinnen und auch Schüler nahmen das Angebot an, ein paar Tage lang ein „fast echtes Baby“ mit fast echten Bedürfnissen rund um die Uhr alleine zu Hause zu betreuen. Dass es sich dabei um programmierte Puppen handelte, die wie im echten Leben tags und nachts laut weinend ihr Bedürfnis kundtun, hat so manchen Jugendlichen an seine Grenzen gebracht.
Aber das sollte es ja auch: es sollte deutlich werden, dass ein Baby kein interessantes Spielzeug ist, mit dem sich je nach Verlangen der Wunsch nach Nähe und Zärtlichkeit stillen lässt, sondern ein noch hilfloser Mensch, der vollständig umsorgt werden muss.
Wie gut sich die Testmutter bzw. der Testvater bei der Betreuung machte, wurde von einem Computerchip gnadenlos aufgezeichnet und am Ende ausgewertet.
Das Babypuppenprojekt wird an der Robert-Jungk-Gesamtschule in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst katholischer Frauen Krefeld e.V. alljährlich durchgeführt. Organisiert wurde das Projekt von Astrid Arens, der didaktischen Leiterin der Gesamtschule.