OB Meyer: „Danke, lieber Gregor“

Krefeld · Über 300 Gäste strömten am Freitagabend in die Hülser Gaststätte Goldener Hirsch, um Ex-OB Gregor Kathstede zu verabschieden. Der Örtlichkeit hängt eine besondere Bedeutung an: Hier stand das spätere Stadtoberhaupt das erste Mal auf einer öffentlichen Bühne- als Kind im Karneval.

Beim Abschiedsempfang: Der ehemalige Oberbürgermeister Hansheinz Hauser, OB Frank Meyer, Gregor Kathstede und Antoin Scholten, Oberbürgermeister von Venlo.

Foto: Strücken

Den Gutschein für einen Kochkurs überreichte der neue Oberbürgermeister Frank Meyer unter manch Gelächter seinem Vorgänger als Abschiedsgeschenk. „Denn Du hast verlauten lassen, dass Du künftig öfter für Deine Kinder kochen möchtest“, bewies Meyer feines Ohr und gutes Gedächtnis. Von größeren Geschenken hatte Gregor Kathstede im Vorfeld schon gebeten abzusehen und statt dessen lieber die gemeinnützige Krefelder Bürgerstiftung mit einer Spende zu bedenken.

Die wärmste Anerkennung seiner Leistungsbilanz nach 11 Jahren im Amt des Krefelder OBs bildeten aber die Worte seines Nachfolgers: „Danke, lieber Gregor“. Meyer sprach im Namen des Stadtrates, der Stadtverwaltung und der ganzen Bürgerschaft. Ein langer Applaus, wie er sonst nur bei Theaterpremieren vernehmbar ist, beglaubigte die Würdigung von Kathstedes politischem Erbe. Besonders hob Meyer die Umgestaltung der Innenstadt, die finanzielle Festigung von Zoo und Theater sowie die Zukunftssicherung des Krankenhauses hervor. Auch auf Kathstedes menschliche Qualitäten ging Meyer, der sich seit einer gemeinsamen Karnevalsfeier mit seinem ehemaligen Kontrahenten duzt, ausführlich ein: „Gregor Kathstede ist eine treue Seele“. Es klang durchaus ein wenig Selbstkritik an seiner SPD durch, als Meyer an die teils überbordende Kritik erinnerte, die Kathstede zeitweise auszuhalten gehabt habe. Meyer: „Wir müssen lernen, pfleglicher miteinander umzugehen.“

Das fand auch CDU-Fraktionschef Philibert Reuters, der Kathstede seit Jugendzeiten kennt: „Die Kritik ist Dir persönlich oft nahe gegangen“, rief er dunkle Stunden in Erinnerung, „aber es ist Dir gelungen, in dieser Zeit eine große Stärke zu zeigen.“

Kathstede, der mit Mutter, Frau und Kindern gekommen war, nutzte seine Redezeit zu einem Katalog des Dankes an Mitarbeiter, Weggefährten und Institutionen. Dass er sich gerade Hüls als Ort seiner Verabschiedung ausgesucht hatte, hat seinen Grund: Hier begann bei der Jungen Union seine politische Karriere. Und hier sollte sie nun auch enden. Kathstede: „Der Kreis schließt sich.“ Seinen beiden Kindern zugewandt sagte er: „Ich freue mich auf viel Zeit mit Euch.“ An die Gäste und die ganze Krefelder Bürgerschaft appellierte er: „Hauen Sie jedem auf die Finger, der diese Stadt schlecht redet.“

(City Anzeigenblatt Krefeld II)