Hülser sollen Baum spenden

Hüls · Rund 3000 Straßenbäume gibt es in Hüls. Doch der Bestand ist durch Krankheiten gefährdet. Das Grünflächenamt plant, bei Neuanpflanzungen andere Arten als bisher zu bevorzugen. Dies wird das Stadtbild verändern.

„Wir brauchen zukunftsfähige Bäume“, forderte Matthias Pasch. Der Vertreter des Krefelder Grünflächenamtes stellte den Kommunalpolitikern der Hülser Bezirksvertretung das Baumkonzept der Stadt vor. „Zukunftsfähig“ seien beispielsweise ungarische Fichten. Sie fallen nicht den Krankheiten anheim, die derzeit den Kastanien den Garaus machen. Von Süden Europas her schwillt die Todeswelle an und erfasst auch die Kastanien in Krefeld. Deshalb müssen die Bäume zweimal im Jahr kontrolliert werden, viele fallen der Säge zum Opfer. Auch die Platanen kämpfen ums Überleben. Pilze machen sich an ihnen zu schaffen, von außen gar nicht sichtbar.

Doch Neuanpflanzungen sind teuer. „Pro Baum verzeichnen wir einen Aufwand in Höhe von 5000 Euro“, rechnete Matthias Pasch den Politikern vor. Dazu gehören die Anschaffung, das Ausheben des Bodens, die Bewässerung und die Pflege. In Hüls sind derzeit 20 Nachpflanzungen für gefällte Bäume vorgesehen. Der Bedarf liegt höher. Aber das leere Stadtsäckel lässt im Moment keine größeren Ausgaben zu. Immerhin wurden allein im vorigen Jahr in Krefeld gut 1000 Bäume gefällt.

Da kam Bezirksvorsteher Hans Butzen ein Einfall: Im Namen der Bezirksvertretung rief er die Hülser Bürger dazu auf, Bäume für ihren Heimatort zu spenden. Der Hülser Bürgerverein hatte schon im vorigen Jahr für gut 500 Euro eine Kopfweide spendiert, die das Grünflächenamt dann gepflanzt und versorgt hatte. Auch die Bezirksvertretung selbst solle mit gutem Beispiel vorangehen, befand Butzen. Ohne viel Federlesens nahm er das Schweigen der Runde als Zustimmung.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)