Seit 1998 verleiht die „Aktion Kunst Kultur im Unterricht“ (AKKU) den von der Bürgerstiftung Krefeld unterstützten Preis für besonders kreative Projekte. „Der kleine Oscar von Krefeld“, wie der Preis liebevoll genannt wird, besteht aus der AKKU-Büste, einer Urkunde und einer 1.500 Euro Geldprämie. Die AKKU-Büste „der staunende Clown“ wurde geschaffen vom Krefelder Künstler Klaus-Peter Noever nach einem Entwurf von Theo Windges. In diesem Jahr erhielt die Brüder-Grimm-Schule den Preis.
Das mit dem AKKUpreis 2023 ausgezeichnete Projekt begann 2021 in einem Geschichtenprojekt der Deutschförderung bei Afentoula Karagiannodou mit Kindern der 3. und 4. Klassen (die meisten davon mit Migrationshintergrund bzw. einer Fluchtgeschichte). Die Geschichte über eine Welt von Superhelden wurde von den Kindern selbst geschrieben. Ab Sommer 2022 halfen die „Musikboten“ der Krefelder Musikschule bei der Weiterentwicklung des Musicals. Dieses musikpädagogische Angebot der Musikschule wird durch die Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld finanziert. Afentoula Karagiannodou entwickelte im Team mit Michaela Christl, Lehrerin an der Musikschule der Stadt Krefeld, und Musiklehrerin Christa Teichmann das Projekt.
Das Ergebnis war das jetzt ausgezeichnete Musical „Das gerettete Herz“. Michaela Christl schrieb dafür fast alle Dialoge, komponierte die Lieder und erarbeitete eine Choreografie. Christa Teichmann sorgte für die musikalische Begleitung. Auch das Schullied, fester Bestandteil einer Aufführung, hat sie geschrieben und komponiert.
Dreizehn Kinder der 2. Klasse im Alter bis zu acht Jahren bereiteten sich nun ein halbes Jahr intensiv darauf vor, das Musical auf der Bühne zu spielen und zu singen. Die Erarbeitung mit Text, Choreografie und Gesang war für einige besonders schwer, da alles in der für sie noch neuen Sprache geschah. Mehrere Kinder halfen auch mit Pinsel und Farbe der ehrenamtlichen Bühnenbildnerin Bettina Kürschner oder gestalteten das Titelbild des Programmblatts. Ende März 2023 konnte das Stück dreimal mit sehr großem Erfolg auf der Bühne des Helmut-Mönkemeyer-Saals der Musikschule aufgeführt werden.
Bei der Preisverleihung in der Fabrik Heeder sprachen Oberbürgermeister Frank Meyer und Jochen Butz Grußworte für die Stadt und den Rotary-Club. Die Kinder führten die Anfangs- und Schlussszenen des Musicals auf und ernteten stürmischen Applaus. Heide Schremmer, die Vorsitzende von AKKU, würdigte das ganze Projekt, und der zweite Vorsitzende Thomas Jansen gab bekannt, dass ein weiterer Preis in Planung sei: Neben dem AKKUpreis werden in Zukunft auch ein „ZwergenAKKU“ verliehen. In städtischen, kirchlichen und privaten Kindertagesstätten existierten sehr viele kreative und künstlerische Aktivitäten, die förderungswürdig seien. Viele der KiTas verfügten jedoch nicht über die Mittel, um Kindern die Teilnahme beispielsweise an einem Workshop im Museum zu ermöglichen. Auch fehle es immer an Geld, um an musikalischen Projekten teilzunehmen. Herausragende Vorhaben würden daher in Zukunft mit einem besonderen Preis, dem ZwergenAKKU, honoriert, der mit 1000 Euro dotiert sein soll.