An einem Sommerabend 2015 fuhr Natascha Vallas über die Oppumer Straße - als sie in einem Hauseingang eine brutale Szene beobachtete: Zwei Männer schlugen auf eine bereits blutende junge Frau ein.
Die Studentin war schon vorbei, fasste sich aber ein Herz und setzte ihren Wagen zurück - „hinter mir war ja alles frei“ - sie hupte und rief den Männer zu aufzuhören. Als sie die Höhe des Hauseingangs erreichte, östieß Natascha Vallas die Beifahrertür auf und signalisierte dem Opfer, einzusteigen. Die völlig verängstigte Südosteuropäerin konnte gerade noch verhindern, dass ihre Peiniger sie ins Haus zogen und rannte los. Kaum im Wagen, gab die heute 34-Jährige Gas. Doch was war überhaupt passiert? Das Opfer sprach kein Deutsch und erzählte in gebrochenem Englisch, dass die Männer ihr Geld und Papiere abgenommen hätten - vor der Polizei hatte sie Angst. Natascha Vallas alarmierte die Beamten trotzdem: Und da erlebte das traumatisierte Opfer eine positive Überraschung: „Die Polizisten waren unheimlich nett“, erzählt Natascha Vallas - sie bekamen heraus, dass die Täter in wenigen Minuten mit ihrer Beute Zug Richtung Köln besteigen wollten. Mit Blaulicht ging es zum Hauptbahnhof. Polizisten sprinteten zum Bahnsteig und schafften es zum Erstaunen des Opfers noch, die Peiniger festzunehmen und die Papiere zurückzuholen. Natascha Vallas, die gerade ein Masterstudium im Bereich „Social Media / Professionelle Kommunikation“ absolviert, würde nun gern wissen, wie es der jungen Frau wohl weiter ergangen ist...
OB Frank Meyer, Polizeipräsident Rainer Furth und Bettina Lindgens von der Opferschutzorganisation Weißer Ring zeichneten am Montag Natascha Vallas und elf weitere Krefelder mit Urkunden für ihren mutigen Einsatz aus. „Es ist immer bequemer sich wegzuducken. Das haben Sie nicht getan und stattdessen selbstlos gehandelt“, betonte OB Meyer: „Zivilcourage leistet einen großen Beitrag zum sozialen Frieden im Land“.
