Kirche nimmt Flüchtlingswaisen auf

Krefeld · Die Flüchtlings-Problematik beschäftigt ganz Deutschland. In Krefeld begann gestern die Interkulturelle Woche.

Händedruck: Die Begegnung von Menschen unterschiedlicher Kulturkreise steht im Mittelpunkt der Interkulturellen Woche in Krefeld. Sie dauert bis zum 24. Oktober.

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

Die Burg Linn war in ihrer Geschichte als Militärfestung mehr als einmal Austragungsort politischer Konflikte. Jetzt soll sie Austragungsort politisch-kultureller Begegnung sein. Denn am Donnerstag, 22. Oktober, ab 18 Uhr, schildern im Rittersaal Flüchtlinge aus den Krisenregionen dieser Welt ihre Schicksale. „Diese Beispiele wecken Betroffenheit“, ist sich Pfarrer Volker Schran sicher. Der evangelische Geistliche wird moderieren, wenn Asylbewerber und Krefelder Bürger aufeinandertreffen und miteinander diskutieren. Die Diakonie Krefeld-Viersen hat zu diesem Abend aufgerufen, der im Rahmen der Interkulturellen Woche stattfindet. Eröffnet wurde die Woche am gestrigen Samstag mit einem Familientag im Schwanenmarkt. Wer an der Veranstaltung auf Burg Linn teilnehmen möchte, kann bei der Diakonie am Westwall 40 kostenlos Eintrittskarten bekommen. Ludger Firneburg, stellv. Geschäftsführer der Diakonie, interessiert sich besonders für die Nachhaltigkeit der Integration von Flüchtlingen: „Wie geht es nach der Linderung der ersten Not weiter?“, lautet seine Frage, die sicherlich viele Menschen bewegt. Vielleicht vermag der Abend auf Burg Linn mit seinen vielfältigen Begegnungsformen darauf Hinweise zu geben.

Pfarrer Volker Schran hat dazu schon mal einen Pflock eingeschlagen: „Am Samstag, 24. Oktober, eröffnen wir im Gemeindehaus Alte Kirche an der Quartelnstraße das interkulturelle Zentrum Dach der Kulturen in Krefeld.“ Beginn ist um 15 Uhr mit einem interreligiösen Gottesdienst. Darauf folgt die Vorstellung der beteiligten Vereine und Initiativen. Diese nämlich möchten Ausländern, Flüchtlingen und Asylbewerbern eine Anlaufstelle bieten, an denen sie Informationen zur Bewältigung ihres Lebens in der Fremde erhalten können. Auch Sprachkurse werden hier angeboten. Übrigens wird die evangelische Gemeinde nach Auskunft von Pfarrer Schran 6 bis 8 verwaiste Flüchtlingskinder aufnehmen. Sie werden im Gemeindezentrum Lindenthal betreut.

Die Interkulturelle Woche weist eine ganze Reihe von Veranstaltungen auf. Hervorgehoben sei die Ausstellung über den Schriftsteller Heinrich Böll, die am 20. Oktober im Südbahnhof an der Saumstraße eröffnet wird und bis 30. Oktober zu sehen ist, jeweils dienstags bis freitags von 15-18 Uhr. Böll galt in den 70er Jahren als „Gewissen der Nation“ und engagierte sich für Völkerverständigung.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)